Test: Burnout Paradise

Es gibt Momente beim Spielen von Videogames, die mögen Außenstehenden vielleicht etwas merkwürdig anmuten. Es ist sicher schon einigen passiert, dass sie bei einem packenden Schusswechsel in Call of Duty 4 unweigerlich den Kopf eingezogen haben, oder bei Resident Evil 4 kreischend hinter ihr Sofa gesprungen sind. Diese Szenen sind zwar etwas peinlich, allerdings zeichnen entsprechende Situationen ein Spiel erst richtig aus.– Und genau so ein Titel ist Burnout Paradise.

Der neueste Ableger der erfolgreichen Serie verwöhnt euch mit einem Geschwindigkeitsgefühl, das Seinesgleichen sucht. In der weitläufigen Stadt Paradise City heizt ihr in einem atemberaubenden Tempo durch Häuserschluchten und liefert euch waghalsige Rennen. Aber Vorsicht: Wer zu spät bremst oder abgedrängt wird, macht mit dem berühmten Markenzeichen der Serie Bekanntschaft – Den Crashs. Warum Burnout Paradise zu den zurzeit besten Rennspielen gehört und was den Raser so besonders macht, lest ihr in unserem Review nach:
Paradise City – Der Name ist Programm
Eine offene Spielwelt bei einem Rennspiel, kann das gut gehen? Es kann! Im Gegensatz zu seinen Vorgängern setzt Burnout Paradise ganz auf eine offene und frei befahrbare Stadt mit Namen Paradise City. Die fiktive Stadt ist der Schauplatz aller Rennen und Aufgaben, die ihr im Spiel findet. Ihr sucht euch sozusagen das nächste Rennen selbst aus, indem ihr durch die Stadt kurvt und an Ampeln eure Rennen startet. Dazu müsst ihr einfach an einer Ampel gleichzeitig Gaspedal und Bremse betätigen und schon geht es los. Es ist euch überlassen, welches Event ihr anwählt, oder ob ihr einfach ein Bisschen die Stadt erkundet. Abwechslung wird bei den Aufgaben groß geschrieben. Ihr habt die Wahl zwischen vier Rennen-Modi. Beim normalen Rennen gilt es so schnell wie möglich ans Ziel zu gelangen – Leichter gesagt als getan, da mehrere Strecken zum Ziel führen und es viele Abkürzungen gibt, die euch einen Vorteil gegenüber den aggressiven Konkurrenten gibt. Einsteiger werden anfangs einige Probleme haben sich zurecht zu finden, aber wenn man die Stadt etwas besser kennengelernt hat und schon einige Strecken gefahren ist, funktioniert die Wegfindung problemlos. Auch weißt euch ein Karte und euer Blinker den richtigen Weg.

Beim Event Road Rage könnt ihr so richtig eure destruktive Seite raus lassen. Ihr müsst eine bestimmte Anzahl von Autos abdrängen, die daraufhin einen Crash bauen. Für jedes zerstörte Auto bekommt ihr Zeit gutgeschrieben um die restlichen Wägen zu „plätten“. Bei Marked Man seid ihr der Gejagte. Ihr müsst so schnell wie möglich ins Ziel gelangen und dürft euch gleichzeitig nicht von der Konkurrenz abdrängen lassen. Wenn ihr zu oft einen Crash baut, habt ihr das Event verloren. Bei den Stuntrennen könnt ihr zeigen, wie gut ihr euer Auto kontrolliert. Ihr werdet für waghalsige Sprünge, Drifts und Boosts belohnt und müsst so die vorgegeben Punktzahl erreichen – Nicht ganz einfach, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister. Jedes gewonnene Rennen wird dann in eurer Fahrerlizenz gespeichert. Wenn ihr ein erfolgreicher Fahrer seid, steigt ihr in eine neue Lizenz auf und könnt bereits gewonnene Rennen unter neuen, schwierigeren Voraussetzungen starten.

Langweilig wird euch bei Burnout Paradise eigentlich nie, denn neben den vier verschiedenen Modi könnt ihr die Stadt auch noch nach Burnout-Schildern absuchen, oder einen Straßenrekord auf jeder Straße in Paradise City brechen. Ihr dürft dabei zwischen „Bestzeit“ oder „Bester Crash“ wählen. Für echte Schrotter gibt es noch das Showtime Event, bei dem ihr in ein Auto „crashen“ müsst und dann so viele Autos wie möglich beschädigen. Je weiter ihr durch eure Unfälle kommt, umso besser. Um an neue Fahrzeuge zu gelangen, solltet ihr nach rasenden Autos Ausschau halten. Wenn ihr einen dieser zu einem Unfall verleitet, gehört er später euch.

Bis ihr also alle Events auf allen Schwierigkeitsgraden gemeistert habt, vergeht einige Zeit. Ist das offene Missionsdesign zu Anfang noch etwas ungewohnt, macht es später sehr viel Spaß, einfach zur nächsten Ampel zu fahren um ein Rennen zu starten. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es jedoch auch, denn wenn ihr ein Rennen verliert, müsst ihr wieder bis zum Anfang zurück fahren.

05.02.2008 : Stefan Grund