Test: Battlefield: Bad Company

Deckung ist nicht gleich Deckung!
Ohne jeden Zweifel verlangt Bad Company im Vergleich zu Titeln wie Brothers in Arms nur geringfügiges Taktik-Bewusstsein. Dazu ist das Spiel einfach zu actionreich. Gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden sind wilde Ballerorgien in Rambomanier aber nur noch wenig erfolgsversprechend. Deckung ist mal wieder das A und O, im Vergleich zu anderen Shootern jedoch mit Vorsicht zu genießen. In Sachen „zerstörbare Umgebung“ setzt Bad Company jedenfalls neue Maßstäbe. Nahezu jede Hausfassade und Mauer kann mit den richtigen „explosiven Werkzeugen“ gesprengt werden, so dass man sich nur bedingt in Sicherheit wiegen kann, wenn man sich hinter vermeintlich solidem Beton verschanzt. Selbst kleinere Wäldchen lassen sich regelrecht niedermähen. Abgesehen von den spielerischen Möglichkeiten, die sich so ergeben, sieht es darüber hinaus verdammt spektakulär aus, wenn man ganze Siedlungen in eine einzige große Ruine verwandelt.

Was man sich allerdings bei der Programmierung der künstlichen Intelligenz der Mitstreiter gedacht hat, passt dann jedoch nicht mehr ins ansonsten tadellose spielerische Gesamtbild. Da ihr nicht der Anführer eures Squads seid, habt ihr nicht die Möglichkeit Befehle zu erteilen. Die k.I. agiert also völlig eigenständig. Diese Eigenständigkeit führt letztlich dazu, dass ihr im Grunde nahezu jeden Gegner selbst über den Jordan bringen müsst. Glücklicherweise können eure Kameraden nicht sterben. Es ist also völlig unerheblich, dass den drei Mitstreitern häufig eine äußerst bedenkliche Suizidgefährdung unterstellt werden muss. Das dilettantische Verhalten der computergesteuerten Mitspieler wird zu einem echten Problem, wenn euch ein feindlicher Panzer an die Wäsche will, der gute alte „Haggard“ aber auf den Einsatz seines Raketenwerfers verzichtet. Die zahlenmäßig meist weit überlegene Gegner-k.I. ist hingegen solide und je nach Schwierigkeitsgrad sowohl für Anfänger als auch Profis gleichermaßen fordernd.

23.06.2008 : Michael Keultjes