Mit dem Vorgänger lieferten „Fat Shark“ bereits ein unterhaltsames und kurzweiliges Koop-Gemetzel. Nun ist die Rattenplage zurück und wieder einmal benötigt es die Hilfe von nicht zimperlichen Helden um der Plage ein für alle Mal her zu werden. „More oft he same“ oder doch eine verbesserte Fortsetzung? Schafften es die Entwickler den bereits soliden Erstling noch zu verfeinern oder läuft sich die Marke bereits mit Teil 2 tot? Um genau das heraus zu finden haben wir uns für euch in den Kampf geworfen…
Die Nager sind zurück
Teil 2 knüpft genau an die Ereignisse des Vorgängers an. Die Ratten sind mit Verstärkung im Gepäck zurück und trachten danach die Welt zu zerstören. Erneut stürzt ihr euch zusammen mit drei mutigen Freunden (wahlweise auch alleine, zu zweit oder zu dritt mit Bot-Unterstützung) in die Schlacht.
So braucht es erneut die Hilfe von 5 äußerst schlagfertigen Helden: Söldner Markus Kruber ist der Mann fürs Grobe, Zwerg Bardin Goreksson hält nicht nur viel aus, sondern kann auch gut austeilen. Die Feuermagierin Sienna Fuegonasus hat einen Hang dazu sich selbst in die Luft zu jagen, während Waldelfe Kerillian auf Geschick, Geschwindigkeit und Fernkampf setzt.
Last but not least hätten wir da noch Hexenjäger Victor Saltzpyre, der mit großem Zylinderhut, Degen und Pistole bewaffnet ist. Kenner der Marke werden gleich bemerken dass sich dahingehend nichts verändert hat, Neu hingegen ist die Möglichkeit auch innerhalb des gewählten Helden eine von drei Klassen zu wählen.
So wird ab Level 7 die zweite Klasse und ab Level 12 noch eine dritte Variante freigeschaltet. Zwerg Bardin beispielsweise startet als “Ranger Veteran” und wechselt später zum “Ironbreaker” oder “Slayer” - dabei ändert sich nicht nur das Aussehen drastisch, sondern auch die aktive Karriere-Fertigkeit und die passiven Boni. So lässt sich der kleine Mann wahlweise als Schadensausteiler mit Fernkampfwaffen, als klassischer Tank oder als Nahkampf-Berserker spielen. Spätestens der Talentbaum sollte jedem genug Variationsmöglichkeiten bieten. Jede Klasse verfügt noch einmal über einen eigenen Talentbaum mit 5 Stufen a 3 Talenten, die man vor Missionsbeginn frei wechseln darf. So ergibt sich eine Vielfalt an Möglichkeiten, was erheblich zur Langzeitmotivation beiträgt.
Augenschmaus und literweise roter Lebenssaft
In den 13 Levels erwarten euch riesige Wälder mit Redwood-Charme, uralte Elfenruinen, scheinbar endlose Weizenfelder und Dörfer, labyrinthartige Städte samt finsterer Gassen und protziger Plätze, gigantische Burgen und düstere Verliese, sowie unterirdische Höhlensysteme.
Wir konnten bei unserer Testversion keinerlei Einbrüche der Framerate oder sonstige Probleme feststellen, alles lief überraschend „smooth“. Grafisch zaubert das Spiel wunderschöne Landschaften und Umgebungen auf den Bildschirm, manchmal möchte man kurz innehalten und es auf sich wirken lassen. Dazu hat man allerdings nie lange Zeit denn der Hauptbestandteil des Spiels lautet immer noch: Kämpfen! Schlachten! Schießen! Spießen! Wenn ihr euch mal wieder im Pulk von hunderten Gegnern befindet, glüht der Controller und das virtuelle Blut eurer Gegner tränkt den Boden - nichts für Zartbesaitete!
Egal ob Nahkampf, oder Fernkampf, das Agieren mit den Waffen hat genau den richtigen “Wumms” und fühlt sich stets gut an. (dazu tragen auch diverse Animationen und zB. das Ragdoll-Verhalten bei.) Verfeinert wird die Kampfmechanik durch die Möglichkeit in Deckung zu gehen, Gegner von euch wegzuschubsen und vor mächtigen Attacken einen Ausweichschritt zur Seite oder nach hinten zu vollführen - letzteres ist insbesondere bei einigen der mächtigen Boss Gegnern das "A und O" um länger zu überleben. Verbessert hat sich im Gegensatz zum Vorgänger auch die Vielfalt der Gegner. Nun gibt es neben den bereits bekannten Skaven auch noch andere Fraktionen und die bringen etwas Abwechslung ins Gemetzel.
Von Kämpfen und Schlachtgesängen
Vom Ablauf her hat sich nichts verändert, man muss sich im Team durch Horden von Gegnern metzeln. Ab und an stößt man auf kleinere Rätsel (mit Betonung auf „klein“) welche sich aber meistens nur darauf konzentrieren, solange Deckung zu geben bis ein Mitspieler einen bestimmten Knopf lange genug gedrückt hält.
Im Team macht das Ganze trotzdem Spass, lediglich das Zusammenspiel innerhalb der Gruppe fällt sehr dürftig aus. Leider gibt es keine Klasse welche dies aktiv fördern könnte (zB. Techniker welcher Geschütze oder andere Hilfsmittel erstellt die wiederrum von allen anderen genützt werden könnten oder Sanis welche bereits vor dem Bildschirmtod helfen könnten) Hier wurde Potential verschenkt und so orientiert sich das Zusammenspiel größtenteils auf maximalen Damage –Output. Wer im Kampf fällt, kann von seinen Mitspielern wiederbelebt werden. Dies funktioniert jedoch nur dreimal. (auf dem zweiten Schwierigkeitsgrad zweimal, ab dem dritten Schwierigkeitsgrad gar nur einmal) Danach dürft ihr nur noch zuschauen, bis euer Charakter an einem bestimmten Levelpunkt aus den Klauen des Gegners befreit werden kann.
Am Ende gibt es auch immer einen fordernden Boss Gegner zu fällen. Ist die Mission geschafft gibt es dann nicht nur einen dicken Batzen Erfahrungspunkte, welche euren gewählten Helden im Level aufsteigen lassen, sondern auch jede Menge Loot. Je nachdem, wie ihr euch schlagt, und welche Zusatzziele ihr erreichen könnt, kommt ihr in den Genuss einer aufgewerteten Beutetruhe. Einen InGame Shop, Lootboxen gegen echtes Geld oder sonstigen neumodernen Firlefanz findet man zum Glück in Warhammer Vermintide 2 nicht. Auch der Sound weiss zu Überzeugen. Durch die gut abgemischte Geräuschkulisse lassen sich insbesondere gefährliche Feinde besser orten. Wenn eine Horde Skaven, Untoter oder Chaoskrieger schreiend auf euch zu rennen während im Hintergrund die Kampfhörner erklingen, dann erzeugt dies eine beklemmende aber spannende Atmosphäre. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, Bildschirmtexte auf Deutsch bzw Untertitel sind jedoch vorhanden. Hier sei noch erwähnt dass die Textgrösse der Untertitel ruhig etwas grösser ausfallen hätte dürfen.