Test: The Flame in the Flood

Survivalspiele bilden mittlerweile nicht nur ein eigenes Genre in der Videospielwelt, sondern überschwemmen den Markt förmlich mit unzähligen Titeln. Nun reiht sich The Flame in the Flood in die Riege der Überlebenskämpfer ein und muss sich irgendwie beweisen.

Warum das Spiel aus dem Hause The Molasses Flood trotz einiger Schwächen und geringem Inhalt richtig fesselt, verraten wir uns unserem Test zu The Flame in the Flood.
Eine Floßfahrt die ist nicht immer lustig
Die Welt von The Flame in the Flood ist post-apokalyptisch und gnadenlos. Alles scheint überflutet und nur noch wenige kleine Inselregionen laden dazu ein, an Land zu gehen und in den verkommenen Gebäuden, Autos oder Feldern nach nützlichen Ressourcen zu suchen. So verbringt man viel Zeit auf einem Floß und versucht den starken Strömungen zu trotzen um möglichst weit zu kommen ohne Schiffbruch zu erleiden. Ein Unterfangen, das leichter klingt als es ist.

Auch wenn das Spiel eine Kampagne besitzt, bei der man anfangs versucht einem Radiosignal zu folgen, enthält diese nur wenig Story. Vielmehr ist das eigentliche Ziel, besonders im Endlos-Modus, möglichst lange zu überleben und dabei eine große Distanz über den Wasserweg zurück zu legen. Je länger man unterwegs ist, desto schwieriger werden dabei auch die Umstände.

Der Hauptcharakter leidet an Hunger, Durst, Müdigkeit und muss den Temperaturen trotzen. Gewisse Gefahren, wie wilde Tiere, stürmisches Wetter oder auch Dornenbüsche können zudem noch Verletzungen und Krankheiten hervorrufen. Zwar gibt es für alle Probleme ein gewisses Gegenmittel und auch manchmal hilfreiche Upgrades, aber die geringe Verbreitung von nützlichen Ressourcen um diese Items zu craften und die hohe Menge an Gefahren führen stets zu einem Gefühl von Sorge und wahrem Überlebenskampf.



Die Abwechslung an sich hält sich im gesamten Spielablauf leider sehr in Grenzen. So gibt es nur eine Handvoll tierischer Gefahren und nicht einmal 100 Gegenstände die gefunden oder gebaut werden können. Dies kann leicht dazu führen, dass man nach ein paar Runden schnell die Lust und Begeisterung an dem Spiel verliert, aber bis dahin fesselt The Flame in the Flood mit eigenen Mitteln.

Die weibliche Hauptfigur ist nicht ganz alleine in der nassen Welt unterwegs, sondern wird von einem Hund namens Aesop begleitet. Und genau die Verbindung zwischen den beiden Charakteren funktioniert auch ohne Worte sehr emotional. So bellt der Hund beispielsweise wenn etwas Wichtiges in der Nähe ist und der Hauptcharakter wartet immer brav auf Aesop, bevor sie in einen Unterschlupf geht oder mit dem Floß weiterfährt. Es ist eine spürbar schöne Erfahrung die zwei zu beobachten.



Emotionen entstehen zudem auch durch den schönen, wenn auch leicht gewöhnungsbedürftigen Comicstil der Grafik. Alles ist stimmig und passt in die trostlose Welt. Leider hat man nach wenigen Stunden bereits das Gefühl alles gesehen zu haben, obwohl die Reise prinzipiell endlos ist und alles zufällig erstellt wird.

Traumhaft und fantastisch fügt sich ohne Zweifel die Musik in das Spielerlebnis. Der Soundtrack wurde vom Country-Sänger Chuck Ragan geschrieben und gibt genau das notwendige Gefühl von Reise, Freiheit aber auch erschöpfender Gefahren. Einfach wundervoll.

07.03.2016 : Marc Schley