Test: Resident Evil Revelations 2

Schaurig schöne Spielmechanik
Etwas besser funktioniert der Koop-Part des Spiels während der zweiten Hälfte der Episode. Dort übernehmt ihr nämlich die Rollen von Moiras Vater Barry, der sich auf die Suche nach seiner verschwundenen Tochter macht und dabei durch gewisse (glückliche?) Umstände von einem mysteriösen Mädchen, mit langen schwarzen Harren und weißem Kleidchen begleitet wird. Abermals können wir in Echtzeit zwischen beiden Charakteren wechseln. Wo Barry spielerisch mehr oder weniger Claires Rolle einnimmt, übernimmt die kleine Natalia den Moira-Part. Sie muss zwar ohne Taschenlampe auskommen, bewegt sich dafür lautlos und verfügt über eine besonders starken Wahrnehmungssinn. So könnt ihr die Umrisse von Feinden durch Wände erkennen und die Umgebung nach versteckten Gegenständen absuchen. Letztlich fehlt aber auch dem Zusammenspiel zwischen Barry und Natalia ein wenig Substanz.



Dennoch ist Resident Evil: Revelations 2 in Sachen Spielmechanik alles andere als ein Totalausfall. Einen wesentlichen Teil der Spielzeit der ersten Episode nimmt nämlich klassisches Resident Evil-Gameplay ein. Das bedeutet, dass ihr durch dunkle Gänge schleicht, nach rar gesäter Munition Ausschau haltet, Standard-Feinde möglichst per Headshot mt einem Schuss ausschaltet und größere Brocken mit Schrotflinte, oder Molotow-Cocktails aus dem Weg räumt. Gut gestreute Schockmomente sorgen dafür, dass ihr euch nie sicher sein könnt, ob hinter der nächsten Ecke ein Feind lauert. Überhaupt ist die spannungsgeladene Atmosphäre von Revelations 2 die wohl größte Stärke des Spiels. Die gut gewählten Schauplätze leisten einen nicht unwesentlichen Beitrag zur intensiven Stimmung. Besonders in den dunklen Außenarealen ist Gänsehaut vorprogrammiert.

02.03.2015 : Michael Keultjes