Test: Fallout 4

Atmosphäre so dicht wie ein nuklearer Nebel!
Nach den ersten Trailern raunten Fans bereits, dass Fallout 4 grafisch sehr schwach sei. Entwickler verteidigten ihre Position und behaupteten das Gegenteil. Was stimmt denn nun? Man sieht auf dem ersten Blick, dass hier weiterhin die alte hauseigene „Creation Engine“ zum Einsatz kommt und allmählich in die Jahre kommt. Hier und da sind Texturen matschig, Pop-Ups und Kantenflimmern reichen sich die Hand, Charakteranimationen sind sehr grob und schon fast lieblos.

Durch die vielen Details in der Welt und vor Allem Lichteinflüsse, die sich mit dynamischen Tag und Nacht, sowie Wettersystem stetig ändern, entsteht dennoch eine extrem dichte Atmosphäre, die viel wertvoller ist als eine fotorealistische Grafik. Wenn auch sicherlich der ein oder andere Fan sich dies wünschen würde.



Die Ladezeiten hingegen, sind bei Weitem nicht mehr zeitgemäß. Denn jedes größere Gebäude wird erst mit einem Ladebildschirm unterbrochen, ehe es betreten wird. Das ist für heutige Verhältnisse nicht mehr passend. Da sich auf diese Weise aber oftmals Areale eröffnen, in denen zusätzlich bei jedem Durchgang locker mal ein bis zwei Stunden verbracht werden, kann es noch verkraftet werden und reißt glücklicherweise nur selten aus der dichten Atmosphäre.

Und diese, trotz einiger Schwächen, stimmige Atmosphäre wird durch den Sound zusätzlich aufgewertet. Die Musik setzt perfekt mit passenden Klängen ein, je nachdem ob ein Kampf gestartet wird oder ein interessanter neuer Ort gefunden wurde. Auch die Abmischung zwischen Umgebungsgeräuschen und Waffen wirkt nahezu perfekt. Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls sehr gut gelungen, sofern man nicht auf die Lippen der Figuren achtet. Denn die Münder bewegen sich nur selten bis fast gar nicht zum gesprochenen Text. Das hätte sicherlich besser gehandhabt werden können.

27.11.2015 : Marc Schley