Test: LEGO Der Herr der Ringe

LEGO bleibt LEGO
Aus spielerischer Hinsicht sind sich die Entwickler des Spiels treu geblieben. Ihr bewegt eure Helden, die Gruppen bestehen je nach Szenario aus mehreren Protagonisten, zwischen denen jederzeit gewechselt werden kann, sowohl durch frei begehbare Areale, als auch Gebiete im Stile eines 3D-Sidescrollers. Ein wesentlicher Bestandteil der Spielmechanik besteht im Lösen von Rätseln. Dabei müssen die besonderen Fähigkeiten der Einzelnen Charaktere eingesetzt und miteinander kombiniert werden. Beispielsweise kann Sam Objekte aus LEGO-Steinen zusammenbauen, um etwa eine Brücke zu errichten. Zu dumm, dass zuvor ein verschneiter Steilhang überquert werden muss, der für den kleinen Hobbit nicht zu durchqueren ist. Größere Charaktere wie Gandalf oder Aragorn können den „Kleinen“ glücklicherweise über den Schnee tragen, damit er dort sein Handwerk verrichten kann. M späteren Spielverlauf werden die Kombinationsabläufe deutlich komplexer, richtig harte Nüsse gibt es aber letztlich keine zu knacken. In Hinblick auf die wohl mehrheitlich jüngere Zielgruppe, ist der Schwierigkeitsgrad der Rätsel aber angemessen.

Abgesehen von kleineren Geschicklichkeitsaufgaben, die aufgrund der leicht unpräzisen Steuerung und hin und wieder unglücklichen Kameraführung etwas Geschick erfordern, sind es die Kämpfe, die einen wesentlichen Teil der Spielzeit einnehmen. Während gegen Standardfeinde simples Knöpfchen-Drücken ausreicht, um zum Erfolg zu gelangen, gilt es bei den zahlreichen Endgegnern nach einer bestimmten Taktik zu verfahren. Abermals gilt es bestimmte Charakter-Fähigkeiten einzusetzen. Das Monster, dass vor den Minen von Moria auf euch lauert, will beispielsweise zunächst seine Tentakelarme abgeschnitten Wissen, bevor es Gimmli und Legolas abwechselnd mit Axt und Pfeil und Bogen bearbeiten. Wirklich fordernd sind die Boss-Fights zwar ebenfalls nicht, dennoch sorgen sie regelmäßig für Abwechslung. Mit einem zweiten Spieler, der jederzeit zum Spiel hinzustoßen kann, macht das Abenteuer natürlich gleich doppelt Spaß.

Zu guter Letzt sei im Bereich Gameplay erwähnt, dass Jäger & Sammler genau wie in den anderen LEGO-Titeln voll auf ihre Kosten kommen. Tausende in Mittelerde verstreute LEGO-Steine warten darauf aufgelesen, und beispielsweise gegen neue spielbare Charaktere eingelöst zu werden, von denen es insgesamt 85 Stück gibt. Zusätzlich könnt ihr durch das Erfüllen zahlreicher Nebenmissionen und Minispiele, in jedem Level auf euch warten, quadratische LEGO-Steine gewinnen, die beim Schmied in neue Waffen und Gegenstände verwandelt werden können. Gerade für Spieler, die sich erstmals an ein LEGO-Spiel wagen, wird eine Menge Abwechslung geboten. Wer bereits Erfahrung mit den anderen Titeln der Marke gemacht hat, wird natürlich das ein oder andere zumindest in ähnlicher Form bereits kennen.


23.11.2012 : Michael Keultjes