Test: Tony Hawk Pro Skater HD

Nie war ein Lied für mich mehr mit einem Videospiel verbunden, als „Superman“ von Goldfinger mit Tony Hawk's Pro Skater 2. Sobald ich diesen Track höre, reihe ich in Gedanken wieder Grinds, Gaps und Grabs an Manuals, um mich in eine sechs-stellige Punkte-Trance zu zocken. Mit dem angehängten Kürzel „HD“ will man bei Robomodo und Activision nun dieses Feeling in die Gegenwart holen. Ob das geklappt hat?
Oldschool-Feeling durch und durch
Der Einstieg in Tony Hawk's Pro Skater HD ist absolut klassisch: Erster Level im Karriere-Modus des Arcade-Skaters ist nämlich der erste Level aus dem ersten Teil der Reihe, die Lagerhalle. Und so fühlen sich Veteranen schnell in alte Zeiten zurückversetzt, denn die Tastenbelegung ist eigentlich die gleiche, wie damals auf der Playstation, oder später der Xbox. Jeweils eine Taste für Grinds, Flips und Grabs, die in Kombination mit dem linken Stick verschiedene Moves ergeben.

Das mag vielleicht nicht so intuitiv sein, wie bei einem Skate 2, spielt sich aber in diesem eher arcade-lastigen Spiel ganz geschmeidig und dürfte vielen Fans der Originale wie Butter von den Händen gehen. Schade ist jedoch, dass einige Tricks wie z.b. Wallrides etwas „zickig“ sind und nicht mehr ganz so leicht auszuführen sind, wie noch vor 12 Jahren. Insgesamt wirkt das Spiel langsamer, als seine Großväter. Grinds nehmen sehr viel Tempo aus den Runs, Rampen geben aber auch nicht mehr so viel Speed. Das rasante Tony Hawk-Feeling geht so ein wenig verloren.

Der Karriere-Modus hat sich dabei in keinster Weise verändert. Noch immer gilt es in knappen zwei Minuten verschiedene Aufgaben zu erledigen. Sei es das Brechen unterschiedlich hoher High-Scores, das Ausführen bestimmter Tricks an bestimmten Gaps, oder das Einsammeln von auf der Map verteilten Items: alles ist genau so wie damals. Das bringt einerseits Nostalgie-Bonus, lässt aber – leider nicht nur an dieser Stelle – die Frage aufkommen, ob ein wenig mehr Kreativität bzw. Schaffensdrang nicht doch angebracht gewesen wäre.


25.07.2012 : Peter Lebrun