Test: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Tei...

Gehe nicht in Deckung Harry!
Das größte Ärgernis betrifft die künstliche Intelligenz der Gegner. Obwohl, von Intelligenz kann eigentlich nicht die Rede sein, denn die Feinde sind so dämlich, dass es schon fast witzig ist. Sie kauern minutenlang hinter Steinen, laufen blind in eure Zaubersprüche hinein oder ignorieren euch einfach. Aufgrund der bescheidenen K.I. ist es daher nicht zwingend notwendig, euch hinter Gegenständen zu verschanzen. Ihr könnt einfach auf die Feinde zulaufen, sie unter Beschuss nehmen und dann ab und zu ausweichen. Während der gesamten Spielzeit, die mit vier Stunden übrigens ein schlechter Witz ist, mussten wir nur zwei Mal in Deckung gehen, um nicht das Zeitliche zu segnen.

Wie bereits angesprochen, ist die letzte Videospielumsetzung alles andere als abwechslungsreich. Da ausschließlich geballert wird und es keine Rätsel oder anderweitige Ablenkungen gibt – ok, gelegentlich müsst ihr vor einer Explosion oder einem herannahenden Feuer flüchten und einen Bossgegner-Kampf meistern, aber das zählt nicht – wird das Spiel schnell langweilig. Auch der Herausforderungsmodus rettet den Titel nicht. Hier kann man alle Levels noch einmal angehen und versuchen, den Abschnitt in möglichst kurzer Zeit zu schaffen. Die Ergebnisse dürfen dann online mit anderen Spielern verglichen werden. Einen Koop-Modus gibt es übrigens nicht und auch an der Grafik haben die Macher gespart.

Das zuständige Entwicklerstudio hat einfach die Grafik-Engine vom letzten Teil nochmals verwendet und das Ergebnis ist einfach nur verheerend! Harry und Konsorten bewegen sich unglaublich steif und ungelenk durch Hogwarts und auch die Gesichtsanimationen sind ein Graus. Lediglich einige Effekte sind nett anzusehen, wenn die Zauberer ihre Sprüche loslassen. Wiederum nicht überzeugend ist der Sound ausgefallen. Es ertönen zwar ab und zu ein paar bekannte Melodien, angesichts des hervorragenden Film-Soundtracks haben wir aber mehr erwartet. Auch von den Synchronsprechern waren wir enttäuscht. Die Originalsprecher klingen wenig motiviert und zum Teil sehr gelangweilt, mit Ausnahme von Ron. Der ist die ganze Zeit nur am rumheulen und sich beschweren. Der Typ war ja noch nie ein harter Krieger, aber so weinerlich haben wir ihn nicht in Erinnerung.


14.07.2011 : Stefan Grund