Test: Pure Football

Es fehlt jede Linie
Spielerisch wollte uns „Pure Football“ so gar nicht gefallen. Obgleich festzuhalten ist, dass es sich um einen Low-Budget-Titel handelt, und UbiSoft auch nicht die Absicht hatte, ein Konkurrenzprodukt zu den beiden großen Fußballsimulationen der Branche zu entwickeln, kann die arcadelastige Spielemechanik in keiner Weise überzeugen. Es fehlt dem Spiel jeder Funke Dynamik. Das liegt zum einen am „hakeligen“ Passsystem, das zu wenig spielerische Möglichkeiten bietet, zum anderen ist man nach wenigen Spielminuten binnen Sekunden in der Lage, mehrere Tore zu erzielen. Dies rührt der Tatsache her, dass Torschüsse einem Quick-Time-Event nahe kommen. Anhand einer HUD-Anzeige lassen sich Schüsse so dosieren, dass der Ball bei perfektem Timing und nahezu unabhängig von eurer Feldposition immer einschlägt.

Darüber hinaus verzichtet das Spiel auf einen Schiedsrichter. Ihr könnt also praktisch nach Belieben Grätschen was das Zeug hält. Allerdings füllt sich bei jeder schlecht getimten Tackle eine weitere Bildschirmleiste. Ist diese voll, bekommt der Gegner einen Strafstoß zu gesprochen. Dabei spielt es keine Rolle, wo das Foulspiel stattgefunden hat.

Dem Gameplay fehlt letztlich jede Linie, so dass auch der Online-Modus von „Pure Football“ nicht zu überzeugen weiß. Während in Titeln wie „FIFA“ und „PES“ online ein deutlich intensiveres Spielgefühl als im Einzelspielermodus zu spüren ist, wird der Unterschied beim Arcade-Kicker von „UbiSoft“ nicht deutlich. Wer dennoch Lust auf Mehrspieler-Partien bekommen sollte, darf offline mit bis zu vier Spielern antreten, online werden ausschließlich „1-gegen-1 Matches“ geboten. Dazu gesellen sich Leaderboards. Ganz Nett ist die Möglichkeit, Spieler von anderen Spielern zu kaufen und so ein einzigartiges Team aufzubauen.

04.06.2010 : Michael Keultjes