Test: Capsized

Es kann eigentlich nichts Gutes heißen, wenn ein Spiel direkt mit einem falsch aufgelösten und skalierten, Bildschirm-füllenden USK-LOGO beginnt. Glücklicherweise ist das, was darauffolgt aber zumindest optisch durchaus ansprechend und macht den ersten schlechten Eindruck zumindest kurzfristig schnell vergessen.
(Un)endliche Weiten
Als unerschrockener Pilot eines Raumschiffs fliegt ihr mit eurer Crew durch die düsteren Weiten des Alls. Doch wie so oft läuft alles anders als geplant – Ein unbekanntes Geschoss trifft euer Schiff und ihr rettet euch mittels einer Rettungskapsel auf einen euch völlig fremden Planeten. Diesen gilt es nun zu erkunden, um eure restlichen Crew-Mitglieder zu retten. Die Story von Capsized ist so altbekannt wie simpel und wird zudem lediglich durch kurze aber immerhin toll gezeichnete Comic-Bilder erzählt. Der Scifi-Plattformer erschien bereits vor rund einem Jahr via Steam auf dem PC und wurde nun für die Xbox 360 portiert. Im Grunde ein nachvollziehbarer Schritt, konnte das Spiel doch durchaus ansehnliche Kritiken einheimsen. Außerdem bietet sich die Gamepad-Steuerung für einen Plattformer förmlich an.



Doch genau hier liegt bereits das erste Problem, welches Capsized hat. Schließlich soll das Spiel klassische Jump’n’Run-Elemente mit denen eines Ego Shooters verbinden, so der Pressetext. Vielmehr als das Steuerungs-Schema eines Shooters findet man allerdings nicht wieder und die Steuerung ist zudem stellenweise sehr hakelig. Denn während das Springen mit „A“ und das Zielen mit dem rechten Stick in einem herkömmlichen Shooter aufgrund der fixen Kamera hervorragend funktioniert, scheitert das Prinzip in der 2D-Ansicht von Capsized. Denn sofern man den Daumen nicht auf dem rechten Stick hat, kann man auch nicht zielen. Abhilfe soll zwar eine per „LB“ triggerbare Autoaim-Funktion schaffen, diese funktioniert aber viel zu selten und visiert oft den falschen Gegner an, wodurch der Schwierigkeitsgrad unverhältnismäßig ansteigt. Auch sonst ist die Steuerung eher träge, was aber möglicherweise den Bedingungen der Schwerkraft des Planeten zuzuschreiben ist – zumindest wäre das eine denkbare Ausrede.

05.07.2013 : Theo Salzmann