Test: Crysis 2

Experimental Experience
Eure Spielweise kann also völlig individuell bestimmt werden, und das macht den eigentlichen Reiz von Crysis 2 aus. Obwohl der Spielverlauf aufgrund der engen Gebundenheit an die Geschichte recht linear ist und auch die Levelstruktur zwar recht großzügig ausfällt, aber euch letztlich immer wieder von Punkt A zu Punkt B schickt, laden die verschiedenen Spielszenarien und Situationen auf den „Schlachtfeldern“ immer wieder zum Experimentieren ein. Den Entwicklern ist es gelungen, die unterschiedlichen Funktionen des Nano Suits so intuitiv bedienbar zu machen, dass ihr von euch aus versuchen werdet, nicht immer einfach drauf los zu ballern.

Der so genannte „Visor“ des Nano Suits unterstützt euch dabei, taktisch, intelligent und mit einer gewissen Portion Raffinesse vorzugehen. Hiermit lassen sich Feinde aus der Distanz erspähen und markieren, so dass ihr im anschließenden Eifer des Gefechts den Überblick behaltet und vor keine bösen Überraschungen gestellt werdet. Neben Feinden macht euer Visor auch Waffen, Munitionsvorräte und Objekte ausfindig, mit deren Hilfe neue taktische Optionen ausgenutzt werden können. Was spricht denn dagegen, den Laufweg eines feindlichen Soldatentrupps zu studieren und eine C4-Sprengstoff-Falle an einem Krankenwagen aufzustellen, der sich zufällig auf der Route der beiden ahnungslosen Opfer befindet?

Dies ist nur eines von vielen Beispielen, die zeigen, wie viel Mühe sich die Entwickler gegeben haben, den Spielern unterschiedliche Möglichkeiten zu bieten, verschiedene Situationen auf verschiedene Arten und Weisen in Angriff zu nehmen. Genauso gut hätten wir auch einfach eine Granate in die „Gegnerversammlung“ werfen oder aus sicherer Entfernung mittels Scharfschützengewehr einen nach dem anderen ausschalten können. Hier entscheidet letztlich der eigene „Geschmack“ darüber, wie man vorgehen möchte. Dank nahezu perfektem Balancing des Nano Suits, dessen Fähigkeiten nicht unbegrenzt, sondern nur so lange eingesetzt werden können, wie es euer Energiehaushalt zulässt, gibt es aber nie eine Allzwecklösung, die immer und immer am besten funktioniert.

22.03.2011 : Michael Keultjes