Test: Resident Evil 6

Die Angst ist verflogen
Viele Fans der Serie werden sich nun sicherlich fragen, was das alles noch mit Resident Evil zu tun hat und diese Frage ist mehr als berechtigt. Fest steht, dass vieles, was die Serie ausmachte und auszeichnete, schlicht nicht mehr vorhanden ist. Da wäre zum einen der Munitionsmangel. Ok, Dauerfeuer ist auch beim sechsten Teil nicht möglich, oftmals ist aber genügend Ammo vorhanden, um mit den Gegnerhorden klar zu kommen. Was völlig fehlt ist die Angst und Panik, die in einem beispielsweise bei Resident Evil 4 befiel, sobald man einer Gruppe „Las Plagas“ gegenüberstand.

Die Angst vor einem baldigen Ableben hält sich auch in Grenzen, da einen der Partner, falls man doch mal verletzt auf dem Boden landet, schnell per „Power-Spritze“ wieder aufpäppelt. Den richtigen Weg findet man Dank Handy-Navi ebenfalls immer, was zu einigen komischen Situationen führen kann. Woher weiß denn der Computer, wo sich der versteckte Schlüssel befindet?

Die Action-Neuausrichtung ist im Großen und Ganzen zwar geglückt, dennoch gibt es einige kleine und große Unzulänglichkeiten. Besonders in engen Räumen geht oftmals die Übersicht verloren und man ballert blind auf alles was sich bewegt. Allen Kritikpunkten zum Trotz ist Resident Evil 6 dennoch ein Spiel, das einen sehr gut unterhält. Höhepunkte sind die spannend inszenierten Boss- und Endgegner-Kämpfe. Für jede der drei Kampagnen benötigt man außerdem über zehn Stunden, die Spielzeit mit Ada Wong ist ebenfalls ordentlich. Für Jäger und Sammler wird auch einiges geboten. So sind in der Spielwelt zahlreiche Artefakte versteckt, mit denen man seine Fähigkeiten, beispielsweise die Nachladezeit, am Ende eines Einsatzes verbessern kann.

Neben der umfangreichen Singleplayer-Kampagne bietet Resident Evil 6 noch einen abwechslungsreichen Mehrspieler bzw. Koop-Modus an. Per Split-Screen, der leider nicht den ganzen Bildschirm ausfüllt, können die Kapitel mit einem Freund bestritten werden, mit dabei ist auch der beliebte Söldner-Modus. Neu hinzugekommen ist der „Agent Hunt“ Modus. Hier können sich Gamer bei Singleplayer-Missionen einklinken und als Monster Jagd auf die Helden machen. Das geht natürlich nur, wenn das der Singleplayer-Host auch erlaubt. Welche Monster dabei Spieler sind, wird einem jedoch nicht verraten.


01.10.2012 : Stefan Grund