Test: Portal: Still alive

Was tut man nicht alles für ein leckeres Stück Kuchen? Die einen kaufen es sich einfach, die anderen helfen vielleicht im Haushalt und wieder andere fungieren als Laborratte...

Als solche findet ihr euch in dem preisgekrönten Valve-Spiel „Portal“ wieder, welches ursprünglich als Bestandteil der Spielesammlung „Orange Box“ zusammen mit Half-Life 2 (inklusive der ersten beiden Episoden) und Team Fortress 2 veröffentlicht wurde. Wir haben für euch unser Gedächtnis löschen lassen, unsere Kleidung eingetauscht und Pillen gegen Übelkeit eingepackt, denn Kuchen kaufen kann jeder und im Haushalt helfen ist langweilig. Nun, war das eine so kluge Entscheidung war?
„Wir werden dich nicht mehr anlügen“
Zu Beginn wacht ihr ohne zu wissen wo oder wer ihr seid in einem sterilen Labor auf, eine weibliche Roboterstimme erzählt euch durch die Blume, dass ihr gefälligst alles machen sollt was sie euch erzählt, als Belohnung dafür winke ein schöner Kuchen. Um an die Backware zu gelangen, müsst ihr euren Weg in Egoperspektive durch diverse Levels finden. Der Clou und gleichzeitiges Kernelement hierbei ist eine so genannte Portal-Gun. Mit Hilfe dieses Gerätes lassen sich zwei Portale – mit wenigen Ausnahmen – an fast jeder Stelle erschaffen. Diese könnt ihr in beide Richtungen durchqueren und somit an Stellen gelangen, die sonst unerreichbar wären. Eintrittsgeschwindigkeit und -Winkel bleiben hierbei unbeeinflusst, wodurch ihr euch auch selbst katapultartig durch die Gegend feuern könnt. Klingt verwirrend? Hier ein Beispiel: Vor euch ist ein Abgrund mit solidem Boden, den ihr normal springend nicht überqueren könnt. Hinter euch ist eine hohe Mauer. Jetzt schießt ihr auf den Boden des Abgrundes und auf eine hohe Stelle der Mauer hinter euch, siehe da zwei wunderschöne Portale. Jetzt müsst ihr nur noch mutig in den Abgrund springen und das Portal erwischen. Da ihr euch somit in einer Fallbewegung befindet, werdet ihr durch die eigentliche Fallgeschwindigkeit beschleunigt, durch das Portal an der Mauer gefeuert und fliegt auf die andere Seite des Abgrundes. Nichts für schwache Mägen.

Dass die Puzzles im Verlauf des Spiels immer komplexer werden, sollte klar sein. Es kommen unter anderem noch Schalter hinzu, die durch Energiekugeln aktiviert werden müssen und auch Selbstschussanlagen mit einem gehörigen mentalen Schaden. Überhaupt ist euer Leben fast immer in Gefahr, was eure Bemühungen nicht so lapidar erscheinen lassen. Die ganze Puzzelei ist auch nicht nur reiner Selbstzweck, sondern sie ist schön in eine nette zu Beginn leicht undurchsichtige Story verpackt. Ohne die insgesamt vierzehn neuen Levels und den Herausforderungs-Modus besitzt Portal eine reine Spielzeit von zirka zwei bis drei Stunden, (je nachdem, wie ihr euch anstellt). Dafür wird es garantiert nicht langweilig.

28.10.2008 : Moritz Stübig