Test: World Series of Poker 2008

Schon seit einigen Jahren erfreut sich Poker unter Jugendlichen und Erwachsenen immer größerer Beliebtheit. Vor allen Dingen die allseits beliebte Variante Texas Hold’em lockt täglich Millionen Fans aufs Neue an virtuelle Tische und ebnete darüber hinaus den Weg für zahlreiche Internetangebote mit dem Fokus auf das Kartenspiel. Nicht verwunderlich also, dass bald auch kommerzielle Spiele für PC und Konsole auf den Markt kamen und die kostenlosen Pokerräume im Internet mit einzigartigen Features auszustechen versuchten. Ein Beispiel dafür ist die von Activision entwickelte World Series Of Poker-Reihe, die auch in diesem Jahr wieder mit einer Auskopplung auf Microsofts Xbox 360 an den Pokertisch lädt. „All-In oder Fold?“ ist hierbei die Frage, die unser Review zu beantworten weiß.
Texas Hold’em wie man es sich wünscht
Während sich Konkurrenzprodukte eher als Pokersammlung mit zahlreichen spielbaren Varianten und unterschiedlichem Regelwerk verstehen, setzt WSOP 2008 klar auf das allseits beliebte Texas Hold’em. Wahlweise im Karriere- oder im Multiplayermodus lassen sich dabei auf Grundlage der Pokervariante Partien austragen.

Der Karrieremodus, in welchem der Spieler von Turnier zu Turnier reist, sowie an kleineren Pokerrunden teilnimmt um sich Geld und Ansehen zu verdienen, besticht dabei durch die Vielzahl an prominenten Mitspielern, allen voran Poker-Guru Phil Hellmuth. Doch auch andere mehr oder weniger berühmte Gesichter aus Poker, Film und Musik finden sich im Spiel wieder; so darf man sich beispielsweise auf ein nettes Duell mit Shannon Elizabeth oder Joe Hachem an Pokertischen vieler originalgetreuer Schauplätze freuen. Ziel der Singleplayerkarriere ist es, das Hauptturnier der jährlich in Las Vegas ausgetragenen World Series of Poker zu erreichen und damit zu den besten Pokerspielern der Welt zu avancieren. Aufgepeppt durch zahlreiche freischaltbare Features, Videos und Statistiken bieten darüber hinaus auch die kleineren Zwischenturniere, welche im Kalender des Spielers eingetragen sind, viel Spannung und packende Duelle. Dies ist nicht zuletzt auch der überaus gut gelungenen KI zu verdanken, die intelligent agiert und selten unüberlegt handelt oder unsinnige Bluffs spielt. Als Kritikpunkt lässt sich nur die mangelnde Übersicht während den Spielen nennen. Diese beginnt in unleserlichen Textpassagen und endet in der Darstellung, bzw. Unterscheidung bereits aus dem Spiel gegangener Kontrahenten und denen, die sich noch im Spiel befinden.

Als durchweg solide lässt sich indes der Multiplayermodus beschreiben. Zwar kann die Wartezeit vom Betreten einer Lobby bis hin zum eigentlichen Pokerspiel einige Minuten betragen, dann aber darf man sich auf packende Multiplayerduelle gefasst machen. Wem die Zeit bis zum eigentlich Spiel zu lange oder die Darstellung zu unübersichtlich erscheint, sollte jedoch auf einen kostenlosen Pokerroom im Internet zurückgreifen.

17.12.2007 : Benjamin Brandl