Test: Happy Tree Friends False Alarm

Die auf MTV ausgestrahlte US-amerikanische Flashcartoon-Serie „Happy Tree Friends“ lässt sich wohl am ehesten mit den fiktiven Itchy & Scratchy-Cartoons in eine Kategorie schubsen. Wie in den Simpsons-Folgen gipfelt der makabere Humor auf der Brutalität – und das mit möglichst vielen Hektolitern Blut. Fans und alle, die es werden wollen, finden jetzt das passende Xbox Live Arcade-Spiel dazu auf dem Marktplatz. Wir haben uns mit Lumpy, Lifty, Giggles und Co. in ein todesdüsteres Abenteuer gestürzt und verraten euch, ob sich der Trip für 800 M$-Points lohnt.
Lemmings Reloaded
Die Präsentation steht der Trashcomic-Vorlage in Nichts nach. Mit unschuldigen und piepsig-pfeifenden Stimmen begrüßt euch das Menü und der liebliche Dudel-Sound, der dabei aus den Boxen dröhnt, mag nicht im Geringsten die Vermutung aufkommen lassen, dass es sich bei Happy Tree Friends False Alarm um eine alles andere als kindgerechte Serie handelt. Da werden Krankheiten durch den Kakao gezogen, Gliedmaßen auf makabere Weise zerstückelt oder andere Charaktere auf rabiate Weise gequält und ausgerottet. Grafisch wird übrigens genau das geboten, was Fans der Comicreihe erwarten. Die bekannten, knuddeligen Charaktere, die mit ihrem infantilen und bunten Look fast schon sündenlos wirken, haben es nämlich faustdick hinter den Ohren. Hinzu kommen witzige Animationen und erschrockene Mimiken der Protagonisten. Ein Highlight stellen zudem die Original-Comicausschnitte dar, die ihr im Laufe des Spiels freischaltet.

Bevor ihr den Story-Modus in Angriff nehmt, solltet ihr unbedingt einen Blick ins Tutorial von Happy Tree Friends werfen. Hier schlüpft ihr in die Rolle von Flippy und lernt die drei verfügbaren Elementfähigkeiten Wasser, Feuer und Nitro, sowie die Interaktion mit Schaltern kennen. Das Spielprinzip weist dabei frappierend viele Ähnlichkeiten zur Lemmings-Reihe auf. Per Cursor wählt ihr Objekte an, während ihr mit den Schulterbuttons die Kamera durch die 2D-Level von links nach rechts dirigiert. Dabei müsst ihr den Weg für Flippy, Flaky, Mole, Russel und Co. frei machen, in dem ihr möglichst viele Gegenstände aus dem Weg räumt, Schalter umlegt und Bodenplatte als Sprungbrett benutzt, um auf höher gelegene Plattformen zu gelangen. Schade ist eigentlich nur, dass die rund 30 Spielabschnitte mehr oder weniger zusammenhanglos gespielt werden. Eine richtige Story sucht man vergeblich.

25.06.2008 : Patrick Schröder