Test: Prince of Persia Classic (PoP)

Remake mit Finessen
Bewährtes wurde zum Glück nicht von Grund auf geändert. Neuerdings agiert ihr zwar in quietsch bunter 3D-Kulisse, euer Aktionsraum verläuft aber stets zweidimensional durch die insgesamt 14 Level. Die meiste Zeit seid ihr damit beschäftigt, tückische Fallen schadlos zu überwinden, mittels Bodenplatten Gitter zu öffnen, durch aus dem Boden aufschnellende Gitterstäbe zu tänzeln und KI-Gegner mittels eures Säbels ins Jenseits zu schicken. Während euch die Rätsel anfangs nur bedingt auf die Probe stellen, fordern sie euch spätestens in der zweiten Hälfte des Abenteuers einiges an Gehirnschmalz ab. Teilweise findet man nur aus reinem Glück einen neuen Weg, wenn ihr etwa gegen eine nicht gekennzeichnete, lose Plattform springen müsst, um sie aus ihrer Halterung zu lösen. Derartige Spielabschnitte sind aber eher die Ausnahme, ansonsten überkommt euch nie das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken.

An bestimmten Stellen muss der gelenkige Prinz seine Schwertkünste unter Beweis stellen. Nur wer den perfekten Rhythmus aus Blocken und Angriff findet, hat eine Chance, da die künstliche Intelligenz nicht auf den Kopf gefallen ist und selbst mit allen Mitteln eure vermeintlichen Treffer abblockt. Nerven aus Stahl sind deshalb dringend empfohlen. Erheblich schneller könnt ihr den Kampf beenden, indem ihr versucht, euer Gegenüber an einen Abgrund zu drängen und anschließend hinunterzustoßen. Anfangs seid ihr lediglich mit spartanischen drei Lebenspunkten versehen, die Entwickler haben aber acht weitere Lebenselixiere in den verwinkelten Gängen der Level versteckt, die es akribisch zu suchen gilt. Wer also genug Zeit und Geduld mitbringt, wird diese besonders in den Auseinandersetzungen mit den Feinden zu schätzen wissen.

Einer der schwerwiegendsten Kritikpunkte der Original-Version war die unpräzise Steuerung. Seid ihr auf einen Abgrund zugelaufen, um diesen mit einem heldenhaften Sprung zu überwinden, war es sehr schwer, den exakten Absprungpunkt zu finden, um heil die andere Seite zu erreichen. Das Remake wirkt diesbezüglich um einiges leichter, zumal ihr auf Knopfdruck in eine Art Schleich-Modus schalten könnt, um den idealen Absprungpunkt zu finden.

16.06.2007 : Patrick Schröder