Test: Halo REACH

Ein Klassiker seiner Zunft
Zwei Dinge fallen sofort als positive Neuerungen auf. Zum einen ist erstmals auch die deutsche Synchronisation durchaus solide und mit bekannten Stimmen besetzt worden (u.a. die dt. Stimme von Michael Clark Duncan), was längst überfällig war. Unverständlich, wie Microsoft mit absoluter Zuverlässigkeit frühere Teile der Serie mit miserablen Sprechern besetzte. Zum anderen wirkt Reach im Gegensatz zu früheren Schauplätzen äußerst lebendig. So stoßen wir gleich zu Beginn auf eine Herde straußenähnlicher Geschöpfe oder auf zwei überdimensional große Kreaturen mit Hörnern auf dem Schädel, die durchaus auch die Allianz angreifen, wenn sie sich gestört fühlen. Da der Planet zudem eine große Menschenkolonie beherbergt, schließen sich uns immer wieder kleine Milizen an, die uns im Kampf zur Seite stehen.

Die Kämpfe selbst sind hingegen im allerbesten Sinne traditionell. Sofort setzt ein wohliges Halo-Feeling ein, wenn wir mit dem Sturmgewehr ballern, Granaten werfen und so manches Alien-Gesicht mit unseren Schießprügeln vertraut machen. Schnell fällt allerdings auf, dass selbst die kleinen Grunts längst kein einfaches Kanonenfutter mehr sind. Die Feinde halten gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden teilweise unheimlich viel aus und die Gegner-K.I. agiert unheimlich clever und agil. Wenn sich unser Schild dem Ende neigt und um uns herum die Granaten fliegen, ist erst einmal Deckung suchen angesagt. Das ist Adrenalin pur!

Bisweilen schweißtreibend allerdings ist die Tatsache, dass die K.I. unserer Verbündeten nicht immer ganz mit der der Gegner mithalten kann. Während das Noble Team eigenständig und äußerst aktiv Hilfe bietet, ertappt man vor allem die Milizen oftmals dabei, wie sie ihre Deckung einfach nicht verlassen wollen. Das ärgert immer dann, wenn besonders große Gegner aufkreuzen und das Noble Team gerade getrennt agiert.

Hilfreich sind da vor allem die neuen Rüstungsfähigkeiten, die mithilfe der LB-Taste aktiviert werden. So legen wir beispielsweise einen Sprint hin, oder verwirren die Allianz mit einem Hologramm unseres Spartans, machen uns unsichtbar oder kurzzeitig unverwundbar und nutzen unseren persönlichen Favoriten, den Jetpack, um die Alien-Brut aus der Luft zu attackieren. Allerdings dürfen wir immer nur eine Fertigkeit gleichzeitig tragen und ein schrumpfender Energiebalken verhindert den stetigen Einsatz. Schade ist hingegen, dass ihr mit jeder neuen Mission euer gesammeltes Equipment verliert und wieder mit der Standard-Sprintfunktion beginnt.

12.09.2010 : Benjamin Doum