Test: Call of Duty: Black Ops 3

Was wäre ein Videospieljahr ohne einen Call of Duty Ableger von Activision? Richtig: Ein unvollständiges! Und es ist immer wieder erstaunlich, was für einen Hype die Serie Jahr für Jahr auslöst. Erstaunlich vor allem deshalb, weil mit Ghosts und Advanced Warfare die beiden schlechtesten Teile erstmals für rückläufige Zahlen sorgten.

Dieses Jahr hat allerdings Treyarch die Entwicklung wieder übernommen und bereits nach der Beta im Sommer war klar, dass mit Call of Duty: Black Ops 3 die Serie wieder in die richtige Richtung geht. Wie wichtig vor allem die Blacks Ops Teile sind, beweisen die jüngst veröffentlichten Zahlen des Vorgängers. So spielten diesen bis vor kurzem noch, sage und schreibe, 12 Millionen Spieler weltweit online. Ob Teil 3 der Reihe denn letztlich komplett überzeugen kann, erfahrt ihr bei uns im FRONT Test.
Viel Story für's Geld!
Auch wenn sich die Mehrheit der Gamer Call of Duty für den Multiplayer holt, gibt es auch einige, die sich mit der, in der Regel, kurzweiligen Story beschäftigen. Und Black Ops 3 hat in diesem Bereich so viel zu bieten wie noch nie. So lässt sich die komplette Kampagne mit bis zu drei weiteren Freunden über Xbox Live spielen oder aber zu zweit im Splitscreen. Je nach Schwierigkeitsgrad umfasst der Solopart rund acht bis zwölf Stunden Spielzeit. Neben den bereits bekannten vier Schwierigkeitsgraden gibt es nun mit „Realistisch“ einen neuen, welcher für die absoluten Hardcore Spieler unter euch gemacht ist. Außerdem gibt es noch ein nettes Extra. Habt ihr das Spiel komplett durchgespielt, schaltet ihr noch eine zweite Kampagne, die Nightmares-Kampagne, frei. Diese basiert zwar auf der ursprünglichen, kommt aber mit einem komplett anderen Setting daher. Wirklich cool! In Sachen Umfang hat man wohl noch nie so viel Call of Duty bekommen, wie bei Black Ops 3.



Zeitlich spielt die Story erneut in der Zukunft, genauer gesagt im Jahre 2065. Der Klimawandel ist bereits im vollen Gange und hat die Erde schonungslos eingeholt. Gegen die Naturkräfte helfen eben selbst die modernsten Techniken nicht. Mitten in diesem Szenario herrscht daher ein Krieg um die letzten vorhandenen Ressourcen. Zeitgleich ist die menschliche DNA der DNI gewichen. Dadurch lassen sich Informationen und Gedanken innerhalb weniger Sekunden manipulieren. Klingt etwas wirr? Ist es in der Tat auch. Der Story zu folgen fällt enorm schwer und bedarf erst das Abschließen einiger Missionen, um mehr zu verstehen. Und dennoch wirkt es immer wieder so, als sei dies bewusst so erzeugt. Call of Duty soll den Spieler nämlich zum Nachdenken bringen und lässt euren Gedanken auch tatsächlich immer wieder diesen Spielraum. Ob dabei wirklich immer alles plausibel oder logisch ist, lässt einen schnell kalt. Man möchte wissen, wie es weitergeht und wird immer wieder überrascht. Eine neue Art Story, aber eine verdammt interessante. Wir wurden wirklich bestens unterhalten.

Das liegt auch an den verschiedenen Schauplätzen rund um den Globus, die für viel optische Abwechslung sorgen. Am Geschehen an sich wurde zum Glück nicht viel verändert. So erwartet euch immer noch ein wahres Actionfest. Ob klassische Schießeinlagen, Fahrzeug- oder Flugzeugpassagen, alles was das Herz begehrt, ist dabei. Auch der Wechsel zwischen ruhigen Passagen und knallharten Actionszenen ist toll gelungen. Das komplette Waffenarsenal wird dabei abgedeckt und zusätzlich gibt es futuristische Gadgets, die das Geschehen noch spektakulärer machen. Die KI kann zwar nicht im Ansatz mit menschlichen Spielern mithalten, stellt aber im Gegensatz zu alten Teilen eine deutliche Verbesserung dar. Auch das Spawnen von Gegnern findet nicht mehr künstlich statt, bis ihr einen gewissen Punkt erreicht habt.

Grafisch kann das Spiel insgesamt mit tollen Kulissen und Lichteffekten überzeugen. Allerdings merkt man die nur 900p der Xbox One Version immer wieder an vielen Texturen. Überzeugen kann dafür wieder die Soundkulisse. Vor allem über ein Soundsystem fühlt man sich mittendrin, statt nur dabei. Klasse!

Insgesamt gesehen bietet Black Ops 3 also den besten „Solopart“ der letzten Jahre! Vor allem im Koop hatten wir verdammt viel Spaß!

11.11.2015 : Sascha Sommer