Test: Forza Horizon 2

Ihr steht auf Autos, wollt dem ungemütlichen Herbst entkommen und euch noch ein wenig Sommerfeeling in eure heimischen vier Wände holen? Dann dürfte Forza Horizon 2 genau der richtige Titel für euch sein. Gegenüber dem Simulations-lastigen Motorsport-Ableger bietet Forza Horizon 2 coole Locations, Party-Feeling und jede Menge Spaß mit den tollsten Autos der Welt und das (wahlweise) auch ohne den Kampf um Zehntelsekunden. Wir haben uns für euch über eine Woche lang nach Südeuropa begeben und verraten nun, ob sich der Trip lohnt.
Ade Herbst, der Sommer steht in voller Blüte
Wer bereits den Vorgänger von Forza Horizon 2 angespielt hat, weiß wofür der Namenszusatz steht… Sommer, schnelle Autos, hübsche Mädchen, Festival-Party und jede Menge Spaß. Und während das Credo in Forza Horizon 1 noch recht aufgesetzt wirkte, machen die Jungs von Playground Games ihre Sache in der Fortsetzung deutlich besser. Doch widmen wir uns erst einmal den Fakten des Open World Racers.

Forza Horizon 2 ist nicht mehr in Colorado, sondern an der französischen und italienischen Riviera angesiedelt und das ist auch gut so, denn nicht umsonst ist die Gegend rund um Nizza für seine wunderbaren Straßen entlang der azurblauen Küste bekannt. Im Hinterland findet man zudem sanfte Hügellandschaften und Ausläufer der Alpen. Der perfekte Spielplatz also, um sich mit Hilfe des Open World-Settings mal so richtig auszutoben. Die virtuelle Map von Forza Horizon 2 bietet laut Aussagen der Entwickler etwa die dreifache Größe der des Vorgängers, nämlich knapp 450 km². Das entspricht in etwa der Fläche von GTA V… eine Menge Platz also.

Doch der größte Spielplatz bringt nichts, wenn er nicht mit passenden Spielgeräten bestückt ist. In Forza Horizon 2 übernehmen Autos und Rennveranstaltungen diese Funktion. Was die virtuelle Garage angeht, gibt sich der Xbox One Exklusivtitel keine Blöße. Über 200 ausgesuchte Schätze der Automobilgeschichte warten darauf von euch Probe gefahren zu werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Fahrzeugmodelle von Forza Motorport-Entwickler Turn 10 stammen, können sich Auto-Enthusiasten über eine tadellose grafische Umsetzung freuen. Die Karossen sehen wirklich grandios gut aus, und die im Vergleich zu FM5 verdoppelte Anti-Aliasing-Stufe (4x MSAA gegenüber 2x MSAA) sorgt dafür, dass die Boliden und auch die Umgebung noch echter und plastischer wirken. Zwar ist bei Lichtreflexionen auf harten Kanten noch immer ein leichter Treppenstufen-Effekt zu erkennen, dies sei den Entwicklern aber verziehen, denn Kantenglättung erfordert ein hohes Maß an Rechenleistung. Mit einem Gerücht räumen die Entwickler von Playground Games aber definitiv auf und zwar, dass die Xbox One eine zu geringe Rechenleistung hätte, um Spiele „NextGen-würdig“ zu präsentieren. Man muss es klar sagen: kein Rennspiel egal auf welchem System sieht derzeit besser aus als Forza Horizon 2. Eine kleine Ausnahme gibt es jedoch: die Aufkleber auf den Fahrzeugen wirken pixelig und erinnern eher an die „gute alte Zeit“ der Xbox 360. Unser Tipp deshalb: die Autos lieber „dezent“ bekleben oder völlig darauf verzichten.



Forza Horizon 2 liefert erstmalig in der Forza-Serie eine Wettersimulation, wobei Microsoft stets vermeidet, diese als „realistisch“ zu bezeichnen. Stattdessen wählt man die Beschreibung „dramatisch“… nicht zuletzt auch deshalb, weil das Wetter relativ häufig umschlägt. Aufgrund der extrem beeindruckenden Darstellung der Regen-Effekte und der ständigen Veränderung der Beleuchtung, die natürlich auch dem Tag-/Nacht-Wechsel geschuldet ist, haben wir hier aber ganz und gar nichts zu meckern, im Gegenteil. Extrem schade finden wir jedoch, dass das Wetter bzw. die Tageszeit nicht zumindest wahlweise in die Rennevents übernommen wird. So kommt es vor, dass ihr nachts im Regen einem Rennen beitretet, welches am Tag ausgetragen wird. Habt ihr das Rennen beendet, landet ihr mitunter wieder auf der verregneten mitternächtlichen Map.

25.09.2014 : Matthias Brems