Test: Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske

Die schlaue Art zu töten
Ein kleines Beispiel soll veranschaulichen, wie genial sich Dishonored 2 spielen kann, wenn man ein wenig Fantasie und Experimentierfreudigkeit investiert: Wir befinden uns unterhalb einer Bahnstation, die wir erreichen müssen, um von dort aus zum nächsten Zielpunkt zu gelangen. Eine Treppe führt uns auf direktem Wege dorthin, am Bahnsteig erwarten uns allerdings zwei Wachen.

Natürlich könnten wir die beiden mit gezielten Pistolenschüssen ins Jenseits befördern, uns anschleichen und sie lautlos erdrosseln oder unbemerkt den Wagon erreichen und entkommen. Während wir überlegen, wie wir vorgehen, richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf eine Türe, neben den Treppenstufen. Wir lünkern durchs Schlüsselloch und erspähen eine Dame in einer Art Hinterhof.



Nachdem wir die Türe geöffnet haben, stellen wir schneller als uns lieb ist fest, in die Falle einer Gruppe von Heulern (eine von zwei Fraktionen in Dishonored 2) gelaufen sind. Vom Angriff der Banditen überrumpelt segnen wir das Zeitliche und laden neu. Abermals öffnen wir die Türe an der Treppe, diesmal jedoch verzichten wir darauf einzutreten. Stattdessen klettern wir auf einen nahgelegenen Vorsprung und werfen eine Glasflasche zu Boden.

Das Klirren der zerberstenden Flasche sorgt für eine Menge Aufmerksamkeit. Sowohl Heuler, als auch die Wachen an der Bahnstation machen sich auf, dem Geräusch nachzugehen. Zwangsläufig treffen beide Parteien nach wenigen Augenblicken aufeinander und beginnen damit, sich gegenseitig zu bekämpfen. Genüsslich können wir uns das Schauspiel währenddessen wie im Theater von der „Tribüne“ aus angucken.

18.11.2016 : Michael Keultjes