Test: The Darkness

Nachdem The Darkness aus dem Hause 2K Games bereits vor einigen Wochen ungeschnitten in den USA erschien, dürfen sich seit kurzer Zeit auch deutsche Spieler mit dem Horrortitel beschäftigen, wenngleich sie mit einer deutlich zensierten Version des Titels mit wesentlich geringerem Gewaltanteil Vorlieb nehmen müssen. Ob die deutsche Version trotz fehlender Blutspritzer und diverser Todesanimationen trotzdem ihren Reiz hat, verrät euch unser ausführlicher Test.
Come and breathe... The Darkness!
In gewöhnlichen Horrorshootern schlüpft der Spieler in die Rolle eines Helden, der sich in einen erbitterten Kampf gegen Aliens, Zombies und ähnlich teuflische Kreaturen stürzt. An dieser Stelle lässt sich in The Darkness bereits ein grundlegender Unterschied erkennen, denn Hauptprotagonist und Auftragskiller Jackie Estacado, der sich in einer „klitzekleinen“ Meinungsverschiedenheit mit einer Mafiafamilie befindet, wird von der so genannten „Finsternis“ heimgesucht, die ihn selbst zu einer Art Marionette des Bösen macht. In der Folge erlebt ihr eine brillant erzählte Geschichte, die zu 99% in Ingame-Sequenzen und während des Spielens in diversen Gesprächen mit zahlreichen glaubwürdigen Charakteren vorangetrieben wird. Die Hintergrundstory glänzt dabei durch ihre Vielseitigkeit. Euer Protagonist erfährt Gefühle wie Liebe, Wut und Rachegelüste, wobei der stetige Kontakt mit der Finsternis, die immer weiter in eure Seele eindringt und zum Ende des Spiels nur noch schwierig zu kontrollieren ist, für extreme Spannung und eine hervorragende Atmosphäre sorgt.

Und auch auf spielerischer Ebene dürft ihr euch über packende Unterhaltung und abwechslungsreiche Gameplay-Einlagen freuen. Grundsätzlich gilt es zahlreiche Kämpfe, die zumeist in prickelnden Feuergefechten ausgetragen werden, zu überwinden, wobei ihr stets darauf bedacht sein solltet Lichtquellen aus dem Weg zu gehen oder auszuschalten, um so von den Fähigkeiten, die euch aufgrund eures Kontaktes mit der Finsternis zur Verfügung stehen, zu profitieren. So sprießen furchterregende tentakelähnliche „Dämonen-Greifer“ aus eurem Körper, die ihr Gegen eure Feinde und zum lösen weniger anspruchsvoller Rätsel, wie das Öffnen von Türen, einsetzen könnt. Im Laufe des Spiels verbessern sich eure Finsternis-Fähigkeiten, so dass ihr beispielsweise eine Art schwarzes Loch heraufbeschwören könnt, das mehrere Feinde gleichzeitig ausschalten kann. Zum verbessern eurer Fähigkeiten gilt es in der deutschen Fassung des Spiels die Seelen getöteter Feinde auszusaugen. Besitzer der ungeschnittenen Version von The Darkness gönnen sich das Herz eines ausgeschalteten Gegners.

Zudem habt ihr an bestimmten Stellen des Spiels die Möglichkeit so genannte Darklinge zu rufen, die an die Gruftlinge aus der TV-Serie „Dead Like Me“ erinnern, wobei die verschiedenen Typen der finsteren Kreaturen mal über eine Minigun verfügen, ein anderes Mal Lichtquellen ausschalten oder sich in bester Kamikaze-Manier selbst opfern um euch zu unterstützen. Aufgrund der Tatsache, dass es reicht, sich in eine dunkle Ecke zu stellen, um seine Energie wieder aufzuladen, machen euch die zahlreichen Spezialfähigkeiten und Features das Leben extrem leicht, so dass sich Profis selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad unterfordert fühlen könnten.

31.08.2007 : Michael Keultjes