Test: Könige der Wellen

Wenn Pinguine auf Surfbrettern die Antarktis unsicher machen und sich in aufgedonnerten Surfevents gegenseitig zeigen, wer den größten „Frack“ trägt, nimmt die Absurdität sprechender Tiere ganz neue Bahnen an. So geschehen in dem Sony Pictures-Animationsfilm „Könige der Wellen“, der sich - zumindest bei jüngeren Kinobesuchern - seit einigen Wochen als Heidenspaß entpuppt.

Kaum verwunderlich, dass eine gleichnamige Videospielumsetzung für stationäre Konsolen und Handhelds nicht lange auf sich warten lässt. Ubisoft hat es sich diesmal zur Aufgabe gemacht, eine adäquate Portierung des Zelluloid-Vorbilds auf die Xbox 360 zu zaubern. Wie sich „Könige der Wellen“ schlägt, erfahrt ihr in unserem Review.
Kelly Slater im Pinguin-Gewand
Ich weiß, was ihr nun denkt: Nicht schon wieder eine weitere, auf einem Kinofilm basierende Videospielumsetzung, die das Action/Adventure- oder Jump ’n’ Run-Genre als Grundgerüst wählt und den essentiellen Grundkern des Streifens in einen Pott wirft. Mit solchen Konzepten wurden Zocker in den vergangenen Monaten zu genüge geärgert – dem Kinoblockbuster-Sommer sei Dank. Doch im Falle von „Könige der Wellen“ braucht ihr nicht sofort abzuwinken. Dank der humoristischen Ideenvorlage von surfenden Pinguinen, die den alljährlichen Big Z Memorial Surf-Wettbewerb ausrichten, müsst ihr in Könige der Wellen nicht durch triste Levels streifen und in altbackener Action/Adventure-Manier Feinden eins auf die Glocke geben.

Stattdessen spielt sich der Titel wie ein in der Antarktis angesiedelter Tony Hawk- oder Kelly Slater-Teil, bei dem ihr über Wellen reitet, grindet und stylische Tricks vollführt. Verbindet ihr diese zu Combos, werden ihr natürlich mit mehr Punkten belohnt. Kontinuierlich steigt dabei eure Energieleiste, wodurch euch die Möglichkeit eingeräumt wird, einen Temposchub vom Stapel zu lassen, um schneller zu werden. Aktiviert ihr hingegen den Extase-Modus vollführt euer Akteur besonders punkteträchtige Moves in der Luft. Sobald euch eine Welle einkesselt, werdet ihr von einem geschlossenen Wellenkanal Heim gesucht. Nun folgt eine Art Quicktime-Event, bei dem ihr flink zwei Buttons hintereinander drücken müsst. Punkte-Multiplikatoren finden sich außerdem auf den Strecken.

Leider wird die Story des Kinostreifens dabei nur sehr spartanisch ausgeschöpft. Geht es im Film noch darum, dass Jungspund Cody der Großmeister Big Z nacheifert und Weltmeister im Pinguin-Surfen werden möchte, greift das gleichnamige Videospiel diese Rahmenhandlung überhaupt nicht auf. Lediglich das schlaffe Walross treibt das Spielgeschehen voran, in dem er die anstehenden Kurse in kurzen Render-Zwischensequenzen ankündigt und die Pinguin-Surfer moderiert. Immerhin können einige Original Filmsequenzen freigespielt werden.

27.09.2007 : Patrick Schröder