News: Ein Fernsehbericht zu Killerspielen sorgt für Aufregung

Gester lief in der ARD wieder ein Bericht über sogenannte "Killerspiele". In der Sendung Panorama, sollte unter dem Titel "Morden und Foltern als Freizeitspaß" die aktuelle Debatte diskutiert und dargestellt werden. Leider bedienten sich die Macher gängigen Klischees, und zeigten ein total verzogenes und den aktuellen Gegebenheiten der Videospielszene nicht gerechtfertigtes Bild.

Es wurde zunächst eine Partie Call of Duty( freigegeben ab 18 Jahren) gezeigt, und als blutrünstiges "Killerspiel" dargestellt( es wurde z.B auf Leichen geschossen), in dem es nur um das Morden und Töten geht. Auch wurde der Eindruck vermittelt, dass Call of Duty-Spieler sich mit der Rechten Szene abgeben würden( O-Ton:...Familienväter, Schüler,Nazis..).Um den Eindruck von der Gewalttätigkeit der Videospiele noch zu verstärken, wurden mehrer Gewaltszenen aus GTA San Andres (freigegeben ab 16), der Pate (freigegeben ab 18 Jahren) und Doom 3 (freigegeben ab 18 Jahren) gezeigt. Leider wurde nicht darauf hingewiesen, dass der Spieler z.B in GTA für Gewalttaten an Passanten durch die Polizei bestraft wird und dass nicht das Morden im Vordergrund steht, sondern das Lösen von Missionen. Besonders absurd war die Behauptung, dass der Hot Coffee Mod zu GTA San Andreas ein Spiel wäre, in dem es darum geht, so viel Frauen wie möglich zu vergewaltigen - Das ist falsch und einfach schlampige recherchiert.

Der Beitrag nahm außerdem eine sehr parteiische Position zu der Debatte im Bundesrat um ein Verbot von "Killerspielen" ein. Uwe Schünemann, Innenminister von Niedersachsen, und Günther Beckstein, Innenminister aus Bayern, wurden ganz klar als die besorgten und zupackenden Politiker dargestellt, die etwas gegen die "Gefahr" der "Killerspiele" unternehmen wollen. Die Bundesjustizministerin wurde dagegen als abwartende Politikerin gezeigt, die sich nur auf den Paragraphen 131 beruft.

Den kompletten Bericht könnt ihr euch hier noch einmal ansehen:

23.02.2007 : Stefan Grund