News: Raubkopierer mit Unterstützung der GVU?

Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V., kurz: GVU, hat sich zur Aufgabe gemacht, Urheberrechtsverletzungen im Bereich Film- und Entertainmentsoftware zu ermitteln und Behörden der Strafverfolgung zu unterstützen. Laut einem Bericht von Heise Online stand die Vereinigung heute selbst im Mittelpunkt einer Razzia der Ermittlungsbehörde des Landeskriminalamts Baden-Württemberg.

Frei nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel" weisen laut voraus gegangenen Recherchen des Computermagazins c't und des Online-Portals onlinekosten.de diverse Indizien darauf hin, dass die GVU bei ihren Ermittlungen gegen Raubkopierer anscheinend die Grenzen des Erlaubten überschritten hat. Die Redaktionen erhielten bereits vor geraumer Zeit Hinweise eines GVU-nahen Informanten, die mittlerweile von einer zweiten Quelle bestätigt wurden. Danach soll die GVU mindestens einen Administrator eines zentralen Austausch-Servers der Warez-Szene regelmäßig bezahlt haben. Auf diese Weise sei sie an Log-Dateien und damit an Zugriffs-IP-Adressen dieser so genannten "Box" gekommen. Zudem soll sie Hardware zur Ausrüstung der Plattform beigesteuert haben.

In einer offiziellen Stellungnahme der GVU wurde lediglich bestätigt, dass "auch in der GVU-Zentrale in Hamburg ermittelt wurde". Man vermute, dass "aller Voraussicht nach der Grund darin liegt, die Informationen, die die GVU an die Behörden übergeben hat, zu verifizieren", hieß es.

In der Vergangenheit machte die GVU gerade durch ihre teilweise überzogenen und unfreiwillig komisch wirkende "Hart aber Gerecht: Raupkopierer sind Verbrecher!"-Kampagnen auf sich aufmerksam.

Heise Online: GVU soll Raubkopierer gesponsert haben
24.01.2006 : Matthias Brems