Xbox One: Kommentar: Musik hören auf der Xbox One könnte so schön sein, wenn...

Es ist endlich soweit: Die Xbox Music App unterstützt ab sofort Microsofts Cloud-Speicher OneDrive (wir berichteten) und während die Technikwelt ganz aus dem Häuschen zu sein scheint, fragen wir uns ganz sachlich, welche Vorteile das dem Xbox-Besitzer bringt? Denn wenn Xbox schon im Namen steht, sollten "Xboxler" ja zumindest ansatzweise davon profitieren, oder?

Generell ist das eine sehr gute Frage, denn eigentlich wäre ein von Fans seit Jahren gewünschter Netzwerk-Support viel wünschenswerter gewesen, denn die Xbox wird ja nur selten "mobil" betrieben, gleiches trifft auf einen Großteil der Windows 8-Rechner zu.

Wie die diversen Diskussionen der Community zeigen, verfügen ein Großteil der technisch versierten Microsoft Kunden, die zweifelsohne einen nicht zu unterschätzenden Anteil der Xbox One-Käufer darstellen, über ein Heimnetzwerk inklusive eines Mediaservers beispielsweise in Form einer eingebundenen Festplatte oder gar eines onlinefähigen NAS-Systems. Aus diesem Grund ist die Netzwerkunterstützung für Xbox Music ein Feature, dass sich Fans schon lange wünschen.

Um nochmals auf den eigentlichen Vorteil für Xbox-Besitzer zu sprechen zu kommen. Ihr könnt jetzt also theoretisch eure eigene Musik über Xbox Music hören, auch wenn ihr eure Xbox One mal mit zu eurem Freund nehmt oder euch auf dessen Konsole mit eurem Konto anmeldet. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass ihr über genügend (kostenpflichtigen) Online-Speicherplatz verfügt und eure bereits erworbene Musik von eurem Rechner oder möglicherweise onlinefähigen NAS erst einmal auf OneDrive hochladet. Ganz schön kompliziert, oder? Achso... das Streamen eurer eigenen Musik geht dann natürlich auch ohne das knapp 10 Euro teure Musikpass-Abo, obwohl dieses jetzt 100 Gigabyte zusätzlichen OneDrive Speicher beinhaltet. Auch auf den zweiten Blick für uns kein lohnenswertes Schnäppchen.

Inwieweit das Ganze jetzt ein cleverer Schachzug von Microsoft ist, bleibt abzuwarten, denn der Xbox Music-Dienst spielt genau wie Xbox Video eigentlich keine wirklich große Rolle im Streaming-Sektor. Und ob man mit dem Konzept, die eigene Musik mehr oder weniger kostenpflichtig als Stream anzubieten Erfolg hat, ist fraglich. Immerhin, die Medien greifen derzeit das Thema auf, auch wenn man unserer Meinung nach etwas zu begeistert an die Sache rangeht.

Zum Abschluss noch einen ganz wichtigen Punkt, der speziell uns Xboxler noch betrifft: so lange die Xbox Music App auf der Konsole nicht auch wie bei Windows oder Windows Phone im Hintergrund ausgeführt werden kann, ist das Ganze sowieso wenig praktikabel, der wer verzichtet beim Zocken schon auf 20% des Bildes, weil die Music App angedockt sein muss. Bleibt lediglich zu hoffen, dass bei Microsofts Multiplattform-Strategie im App-Bereich eine solche Anwendung nicht zuerst für die PlayStation 4 erscheint.

Ich freue mich auf eure Comments!
19.03.2015 : Matthias Brems