Test: Kerbal Space Program

PC-Spieler können schon seit geraumer Zeit ihren inneren Raketenwissenschaftler mit der Sandbox-Simulation Kerbal Space Program freien Lauf lassen. Mittlerweile erreichte der Titel auch Xbox One und wir haben jeden Winkel des virtuellen Sonnensystems auf der Konsole für euch erkundet. In unserem FRONT-Test erfahrt ihr ob der Traum von der Raumfahrt mit diesem Spiel wahr wird oder bereits in der Atmosphäre in Flammen aufgeht.
Mit ganz kleinen Schritten
Wer mit Kerbal Space Program beginnt, der sollte zwingend die Tutorial Missionen vorab meistern. Diese erklären zwar nicht jede Feinheit des Spiels, aber sind essentiell wichtig um im späteren Verlauf überhaupt Erfolge zu erzielen. Und selbst wer die Einführungen beendet hat, wird nicht ohne weiteres etwas in der Simulation erreichen.

Die Funktionen und Möglichkeiten in diesem Titel sind derart weitreichend, komplex und vor allem auch physikalisch korrekt, dass blutige Anfänger schnell den Glauben entwickeln vorab Raketenwissenschaft studieren zu müssen. Es muss wirklich jedes kleine Detail beachtet werden.



Zunächst ist da der Bau eines Fluggerätes. Abhängig ob es in der Atmosphäre bleibt oder nicht, braucht es die entsprechenden Antriebe, die passenden Tanks und aerodynamischen Eigenschaften für die Mission. Doch man bedenke, dass eine Rakete zum Beispiel mit der Zeit deutlich weniger Treibstoff trägt, was eine Verschiebung des zentralen Schwerpunkts zur Folge hat. Eine Fehlkonstruktion sorgt schnell für einen tragischen Unfall.

Um eventuelle Turbulenzen beim Start zu überstehen, hat der Spieler aber auch die volle Kontrolle über den Flug. Richtungen müssen angepasst werden und auch die Schubkraft der Motoren wird selber bestimmt. Ebenso muss die Abkoppelung von unnötigem Ballast berücksichtigt werden. Man ist buchstäblich Ground-Control und Pilot in Einem.

Wenn das Weltall erreicht wurde und noch ausreichend Treibstoff vorhanden ist, dann geht es in die nächste Phase. Eine Orbit-Flugbahn muss angesteuert werden und dann eventuell noch verändert werden um von der Erdumkreisung in die Umlaufbahn des Mondes oder eines anderen Planeten zu gelangen. Dies klingt einfach, folgt aber vielen physikalischen und mathematischen Regeln, weshalb dies ohne entsprechendes Vorwissen schnell frustrierend wird.

Von Landungen auf anderen Planeten, optimale Positionierungen von Satelliten oder dem Andocken an eine Raumstation im Weltraum fangen wir hier gar nicht erst an. Präzision, Geduld und jede Menge Feingefühl ist gefordert. Und drastische Fehler werden auch schnell bestraft, wie bei einer echten Raum-Mission eben.

23.07.2016 : Marc Schley