Hands On: Woolfe: The Red Hood Diaries

Nachdem der Indie-Titel Woolfe: The Red Hood Diaries im Rahmen der E3 in Los Angeles auch für Xbox One und PlayStation 4 angekündigt wurde, ist das Spiel aktuell auch mit einem Stand auf der gamescom in Köln vertreten. Wir haben die Entwickler des schwedischen Studios GRIN besucht und das Kickstart-Projekt angespielt.
Don't fu** with Rotkäppchen
Der Stand von Woolfe: The Red Hood Diaries versteckt sich in Halle 10, im Angesicht der riesigen Banner zu den zahlreichen Triple-A Blockbustern in den anderen Hallen ist er nur schwer zu finden. Glücklicherweise lief uns das leibhaftig gewordene Rotkäppchen über den Weg und führte uns mit beängstigender Miene zur Anspielstation. Getestet werden konnten drei verschiedene Level, die jeweils einen der drei Hauptanteile der Spielmechanik in den Vordergrund rückten. Woolfe: The Red Hood Diaries ist eine Mischung aus Puzzle-, Jump ‚n Run- und Hack ‚n Slay-Abenteuer, das als dreidimensionaler Side-Scroller daher kommt. Der Spieler übernimmt die Rolle des Rotkäppchens, das mit seiner Ursprungsversion der Gebrüder Grimm abgesehen von der Kleiderwahl jedoch nur wenig gemein hat. Anstelle eines schüchternen kleinen Mädchens bekommt ihr es nämlich mit einer axtschwingenden Furie zutun, die sich durch allerlei Monster-Horden schnetzelt, gefährliche Hüpfpassagen meistert und knifflige Schalter-Rätsel löst. Das Setting des Spiels ist wohl am ehesten mit Alice Madness Returns zu vergleichen.



Die uns zur Verfügung stehende Anspielfassung des Titels hinterließ einen durchwachsenen Eindruck. Spielerisch scheint Woolfe: The Red Hood Diaries eine ganze Menge Abwechslung zu bieten, einen Innovationspreis dürfte der Side-Scroller in Sachen Gameplay allerdings nicht gewinnen. Wirklich neue Spielelemente konnten wir während unserer Test-Session jedenfalls nicht entdecken. Immerhin verspricht das düstere Setting des Spiels für eine packende Atmosphäre zu sorgen. Allerdings könnte sich die schwache technische Präsentation des Spiels in diesem Zusammenhang als Hindernis herausstellen. Grafisch bewegt sich der Titel jedenfalls auf erschreckend unterdurchschnittlichem Niveau. Dieser Umstand wird zwar durch die Tatsache relativiert, dass es sich um einen Indie-Titel handelt, allerdings haben wir in dieser Kategorie auch schon wesentlich hübschere Beispiele erleben dürfen.

13.08.2014 : Michael Keultjes