Test: Kinect Sports: Rivals

Kinect Sports war eines der Highlights der Bewegungssteuerung für die Xbox 360. Mit Kinect Sports Rivals will Microsoft das Genre der Bewegungsspiele in neue Höhen katapultieren. Warum Entwickler und Publisher mit dem Xbox One-Titel dieses Ziel klar verfehlen, sagen wir euch in unserem Test.
Es wird Zeit für Funsport auf der Xbox One
Endlich, mit gut drei Monaten Verzögerung ist es diese Woche soweit und das ursprünglich als Launchtitel geplante Kinect Sports: Rivals läutet die nächste Generation der Bewegungsspiele ein. Da sich die beiden Vorgänger als echte Lieblinge der Redaktion herausgestellt hatten, waren wir natürlich umso gespannter, ob Rivals hier noch eine Schippe Spielspaß drauflegen kann. Leider ist dem nicht so, denn der Xbox One-Titel krankt an allen Ecken und Enden. Doch bevor wir zu den technischen und spielerischen Unzulänglichkeiten kommen, hier ein kurzer Überblick, was das Funsport-Spiel „auf dem Papier“ zu bieten hat.



Kinect Sports Rivals bietet mit Bowling, Klettern, Zielschiessen, Fußball, Tennis und Wake-Race insgesamt sechs Sportarten. Zugegeben, hier hätte man für einen Vollpreistitel klar mehr erwarten dürfen, denn die Vorgänger als auch die Konkurrenz, allem voran Nintendo, bietet für etwas mehr als die Hälfte des Preises genau so viel oder sogar mehr Inhalt. Na gut, Next-Generation Games kosten eben etwas mehr und das neue vielfach genauere Kinect für Xbox One wird die Mehrkosten schon wieder wettmachen oder?



Das erste Erwachen beginnt zu Beginn schon vor dem eigentlichen Start des Spiels und zwar dann, wenn es darum geht, euer virtuelles Alter-Ego zu erstellen. Im Laufe unserer Testsession haben wir insgesamt acht Personen gebeten, sich mittels Kinect ins Spiel „transferieren“ zu lassen. Gerade nach den letzten Trailern, die Microsoft zu diesem Thema gezeigt hat, waren wir sehr auf das Ergebnis gespannt. Leider hielt die Spannung nicht lange an, denn die erstellten Avatare hatten in unseren Tests nur sehr wenig Ähnlichkeit mit dem jeweiligen Spieler. Darüber hinaus kam es durchaus vor, dass sich Avatare sehr stark ähnelten. Wie wenig vielfältig und persönlich die Charaktererstellung wirklich ist, zeigte sich später in einer schnellen Partie Bowling, denn in der Bowlinghalle tummelten sich insgesamt drei Charaktere, die ein und dasselbe Gesicht besaßen… und es war auch noch ausgerechnet das, welches auch einer unserer Redakteure bei seinem Avatar „aufgezwungen“ bekam. Zwar besteht die Möglichkeit, seinen Avatar nach dem Scanvorgang anzupassen, die Gesichtszüge bleiben aber immer gleich, lediglich Merkmale lassen sich nachträglich ändern. Paradox: Wer mit den Gesichtszügen seines Avatars nicht zufrieden ist, muss sich nochmals vor die Kamera begeben und die Scan-Prozedur erneut durchlaufen. Dass danach mitunter ein völlig anderes Scanergebnis geliefert wird zeigt, dass anscheinend nur sehr wenige Merkmale des Gesichts des Spielers wirklich zum Tragen kommen wenn es um das Erstellen des „persönlichen“ Avatars geht.


08.04.2014 : Matthias Brems