Test: Need for Speed Hot Pursuit

Viel Action, wenig Motivation
Rennspiele von Criterion Games haben alle eines gemeinsam: sie sind äußerst actionreich, bieten aber wenig Tiefgang und genauso verhält es sich auch bei Hot Pursuit. Vielleicht mag es die Firmenphilosophie sein, die hauseigenen Rennspiele gänzlich ohne Story auskommen zu lassen, aber gerade hier hätten wir uns eine gewünscht, um etwas mehr Bindung an das eigentliche Spielgeschehen zu erreichen. Das neue Need For Speed ist im Grunde nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Einzelevents, in denen quasi direkt nach der Zieldurchfahrt die Lampe ausgeht. Während ihr in einer Sekunde noch in einem spektakulären Drift durch die finale Straßensperre durchschlittert, wird in der nächsten Sekunde abrupt die Musik beendet, eure Statistik und freigeschaltete Fahrzeuge angezeigt und ihr landet wieder ohne Umschweife auf der Übersichtskarte. Gerade diese Tatsache bremst den Spielfluss und Langzeitspaß einfach enorm. Quasi alle 4-5 Minuten findet ein kompletter Break im Spiel statt.

Technisch gesehen macht der Titel einen guten Eindruck, allerdings sah Burnout Paradise vor 3 Jahren schon genauso gut aus und bot zudem noch mehr Abwechslung in Punkto Fahrzeuge und im gesamten Aufbau der Spielwelt und Spielmodi. Auf unsere Frage bei der gamescom, ob der ständig gleiche Ablauf der Verfolgungsjagden nicht irgendwann langweilig werden würde, antworteten die Entwickler, dass die Gegner ständig neue Taktiken entwickeln, um den Ablauf nicht linear werden zu lassen. Natürlich waren wir aufgrund der zur Verfügung stehenden Mittel durchaus skeptisch… und das zu Recht wie sich nun zeigt. Nahezu alle Chases laufen gleich ab: erst kommen die normalen Cops, dann die mit Sportwagen, anschließend Helis mit Nagelbändern und als letztes Mittel dann die Straßensperren. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen.

10.11.2010 : Matthias Brems