Test: Game of Thrones: Das Lied von Eis und Feuer

Alester Sarwyck und Mord Westford haben es nicht leicht: Während Priester Alester nach 15 Jahren Exil am Hof um das Erbe seines Vaters kämpfen muss, schlägt sich Nachtwachen-Bruder Mors am nördlichen Rand des Kontinents mit Wildlingen und Verrätern herum. Erst nach und nach wird klar, dass die Schicksale der beiden Männer enger mit einander verknüpft sind, als es zunächst scheint.
Eine nette Geschichte
Wenn man es nicht besser wüsste, man könnte meinen, niemand geringeres als George R. R. Martin selbst, sei für die Story des vorliegenden Spiels verantwortlich. Dieser hat aber nach eigenen Angaben, die Entwicklung lediglich mit Argusaugen begleitet und die Geschichte im Großen und Ganzen von Entwickler Cyanide schreiben lassen. Der Qualität der Intrigen, Twists und Ausarbeitung der Charaktere tut das aber keinen Abbruch.

Die mehr oder weniger parallel erzählten Geschichten von Alester Sarwyck und Mors Westford strotzen nur so von den aus der Buchvorlage und der TV-Serie bekannten Zutaten: Verräter, dunkle Geheimnisse und Machtkämpfe, die nicht nur mit dem Schwert, sondern vor allem mit der Zunge ausgefochten werden. Dies kommt in der von uns getesteten englischsprachigen Version, durch die teilweise von Serien-Darstellern gesprochenen Charaktere, ausgesprochen gut zur Geltung. Die deutsche Version ist hier absolut nicht zu empfehlen!

Das Spiel bleibt insgesamt streng linear. Auch wenn (oft moralische) Entscheidungen getroffen werden können, wirken sie sich doch selten auf den Fortlauf der Geschichte aus. So entscheidet ihr nicht nur an verschiedenen Stellen über Leben und Tod, sondern könnt an anderer Stelle durch investigative Gesprächsführung korrupte Brüder der Nachtwache überführen. Die Story ergibt mit den raffiniert eingebundenen Nebenquests ein fast virtuoses Gesamtbild ab, dass den Romanen und der TV-Serie zu großen Teilen in nichts nachsteht. Wäre da bloß nicht der Rest des Spiels.


18.07.2012 : Peter Lebrun