Test: Trials Evolution

So richtige Weltuntergangs-Stimmung scheint ja bisher nur bei den Wenigsten aufzukommen. Vielmehr sieht es danach aus, als ob Weihnachtsgedanken das diesjährige Großereignis überschatten. Glücklicherweise hat sich RedLynx der Problematik angenommen und springt kurz vor knapp noch mit dem „Riders of Doom“-DLC für Trials Evolution in die Bresche. Und dieses Addon hat es in sich! Wer vor hat, bis zur Apokalypse alle Goldmedaillen eingesammelt und sich die höchsten Bestenlistenplätze erkämpft zu haben, der sollte jetzt am besten aufhören zu lesen und spielen was das Zeug hält – denn die Zeit rennt und das Spiel ist gegen euch!
"Komm... reite mit mir in den Weltuntergang!"
Den „Riders of Doom“ DLC könnt ihr für gerade mal 400 Microsoft Points, also umgerechnet rund 5 €, auf dem Xbox Live Marktplatz ergattern. Trotz des kleinen Preises ist das Addon aber vollgepackt mit Inhalten. Enthalten sind sage und schreibe 40 neue Strecken (wobei diese Angabe von Ubisoft stammt – ich konnte bisher nur 35 zählen und in dieser Zahl sind sämtliche Minispiele und Multiplayerstrecken bereits enthalten), zusätzliche Outfits in der Garage, neue Mini-Spiel-Herausforderungen und das sogenannte Banshee-Motorrad. Wie schon bei dem vorherigen „Origin of Pain“-DLC sind die neuen Strecken in einem eigenen Gebiet, den Big Sand Lands, angesiedelt. Wählt ihr das Gebiet im Streckenmenü aus, erreicht ihr wie gewohnt einen Überblick mit mehreren Untermenüs, welche die Minispiele, die Tournaments, sowie die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade der Strecken symbolisieren – die Schwierigsten haben so vertrauenerweckende Namen, wie „Nut cracker“ und „Rage face“ und der Name ist hier Programm!



Am grundlegenden Spielprinzip hat sich nichts verändert. Wie bisher fahrt ihr mit einer eurer Motocrossmaschinen über halsbrecherische Strecken und versucht Rekordzeiten mit möglichst wenig Crashes zu erfahren. Also einfach die erste Strecke ausgewählt - diese soll leicht zu fahren sein - und los geht’s. Und tatsächlich – sie ist leicht, fast schon zu leicht und man wähnt sich in einer trügerischen Sicherheit, die aber bereits mit dem nächsten Track zunichte gemacht wird. Denn im Gegensatz zum vorherigen DLC, dessen Schwierigkeitsgrad noch einigermaßen moderat ausfiel, ist „Riders of Doom“ brechend schwer. So schwer, dass Gelegenheitsspieler spätestens ab dem dritten Schwierigkeitsgrad mächtig in die Röhre schauen werden, denn es kommt nicht selten vor, dass man gleich am allerersten Hindernis nicht weiter kommt. Grundsätzlich ist das völlig in Ordnung, schließlich sollen auch die Veteranen, die vor allem Herausforderung bei Strecken der Schwierigkeit „Extreme“ (und davon gibt es hier jede Menge) suchen, auf ihre Kosten kommen. Leider ist aber genau das auch die Krux des Addons. Denn als „normaler“ Spieler ist es furchtbar frustrierend, bei über 50 Prozent aller Maps bereits am Anfang zu scheitern.

Das Map-Design ist hingegen wie gewohnt großartig und sehr vielfältig. Mal brettert ihr durch ein Halloweenszenario, inklusive Kürbisköpfe und Wolfsgeheul, dann röhrt ihr durch eine fliegende Stadt, die glatt aus dem kommenden Bioshock: Infinite stammen könnte, nur um kurz darauf Teil einer Alieninvasion zu sein und dann die Dächer einer dystopischen Cyberpunk-Stadt unsicher zu machen. Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was sich die Entwickler haben einfallen lassen. Lediglich einige kleinere Grafikbugs trüben den guten Gesamteindruck ein wenig. So verschwand bei unserem Testlauf einmal sogar plötzlich die gesamte Bodentextur und wir fuhren für einen Moment scheinbar in der Luft umher.

19.12.2012 : Theo Salzmann