Test: F1 2010

Sind wir doch mal ehrlich, gerade die etwas „reiferen“ Rennspieler unter uns haben sich schon zu Zeiten eines TOCA oder DTM Race Drivers gefragt: „Mann, warum können DIE nicht mal ein Formel 1 Spiel bringen. Mit „DIE“ war Entwickler und Publisher Codemasters gemeint, der bereits seit 1998 quasi ein „Garant“ für hervorragende Rennspiele ist und mit den bereits angesprochenen TOCA Touring Cars, der Race Driver- und nicht zu vergessen der Colin McRae- Serie zahlreiche Erfolge feierte und immer noch feiert.

Im vergangenen Jahr war es dann endlich soweit: Mit F1 2009 für PSP und Wii lieferte die Britische Entwicklerschmiede erstmals ein Formel 1 Spiel, das vor allem auf Nintendo’s weißem Kasten viele Fans fand. Die Königsklasse des Motorsports auf die NextGen-Konsolen und den PC zu bringen, ist jedoch eine andere Hausnummer. Hier warten die Hardcore-Rennspieler seit Jahren darauf, endlich mal wieder ein richtig gutes F1-Spiel in den Händen halten zu dürfen… und soviel dürfen wir schon verraten: lange dauert es nicht mehr.
Die simulierte Langeweile
Es ist doch immer das Gleiche: Erst freut man sich Ewigkeiten auf die neuste Rennsimulation, um dann nach wenigen Tagen den äußert trockenen Alltag eines virtuellen Rennfahrers kennenzulernen. Man reißt eine Runde nach der anderen ab. Das erste „Wow“ ist schnell verflogen und man stellt wieder einmal mehr oder minder genervt fest, dass die Autos und Strecken zwar toll aussehen, es aber irgendwie schlichtweg stinklangweilig ist, immer nur im Kreis zu fahren.

Hinzu kommt die Tatsache, dass bei aktuellen Simulationen à la „Forza Motorsport“ ein Großteil der Fahrzeuge nur dazu da sind, genügend Credits einzufahren, um sich die wirklichen Rennwagen leisten zu können. Stehen die einmal in der Garage, war’s das mit der Motivation. Übrigens: Bevor sich die PlayStation-Spieler nun über die „Xboxler“ lustig machen: seit der Einführung des legendären Suzuki Cappuccino in der Gran Turismo-Serie wissen wir, dass ein Turbolader nur dann Spaß macht, wenn kein 650-cm³-„Rasenmähermotor“ dran hängt.

Codemasters hat diese Problematik schon vor einigen Jahren erkannt und bietet seitdem in den hauseigenen Rennspielen einen motivierenden Story-Modus an, in dem sich der Spieler vom Nobody zum Profi-Rennfahrer emporarbeiten muss. Auch das ganze „Drumherum“ ist wichtig, denn der Begriff „Rennzirkus“ kommt ja schließlich nicht von ungefähr. Hier gab es bereits viele gute Ansätze, und Codemasters hat bei Colin McRae DIRT aufgezeigt, dass man auch abseits der Kurse „Mittendrin statt nur dabei“ sein kann.

16.09.2010 : Matthias Brems