Packshot: FEZ
FEZ

Test: FEZ

Was haben Christian Thiel, Paul Lorenzen und Wilhelm Kamlah gemeinsam? Na? Alle drei sind sie Vertreter des radikalen Konstruktivismus. Was das jetzt mit Videospielen zu tun hat? Der Lebrun hat mal wieder einen durchgezogen denkt ihr, aber nein, ich bereite euch nur auf den Test zu FEZ vor! Wenn alles nur eine Frage der Perspektive ist, dann haben die Jungs bei Polytron definitiv die Antwort darauf...
Eine Welt mit acht Ecken
Man stelle sich vor, man lebe in einer zweidimensionalen Welt. Links, rechts, oben, unten. Mehr geht nicht. Für Gomez, die pixelig-weiße Hauptfigur in FEZ, ist das die Realität. In seinem Dorf mag man zwar Quadrate, aber keine Würfel, weil „die ja gar nicht existieren“. Hier fängt's mit der Philosophie also schon an. Mit einem von The Legend Of Zelda inspirierten Intro und einer kleinen, ebenfalls an Links Abenteuer erinnernde, Rundreise durch euer Heimatdorf beginnt das Abenteuer in eine – oh Wunder! - multidimensionale Welt.

Irgendein Würfelüberdings ist in mehrere Teile zersplittert und muss nun von unserem jungen Hüpfer Gomez wieder zusammengesetzt werden. Soweit zur Geschichte. Doch die ist, wie so oft, zweitrangig. FEZ will vor allem an eure Synapsen, an euer räumliches Denken, eure Fähigkeit die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen und dies zu eurem Vorteil zu nutzen.

Pädagogisch wertvoll möchte man sagen. Auch deswegen, weil immer wieder der Videospiel-Historie in Form von kleinen Anspielungen gehuldigt wird. Allein die Präsentation des Spiels in Pixel-Optik unterlegt mit 8-Bit-Sound-Ästhetik lässt mich an herrlich verregnete Nachmittage in den frühen 90ern denken: Commander Keen auf dem 486er von Papa zocken – man wird alt...

18.04.2012 : Peter Lebrun