Test: Fable III

Wenn der Postbote mal wieder ein neues Rezensionsexemplar in die Redaktion bringt, dem ein seitenlanger Brief mit zahllosen Informationen, Anregungen und Hinweisen zum Spiel beiliegt, kann das nur eines bedeuten: ‚Peter Molyneux‘, Star-Designer bei Entwicklerstudio ‚Lionhead‘, hat ein neues Fable herausgebracht. So traf es erst kürzlich ein, als uns vor wenigen Tagen das Testmuster zum Action-Adventure ‚Fable 3‘ erreichte. In dieser Woche erscheint das Spiel weltweit im Handel, höchste Zeit also, der neuesten Heldensaga auf den Zahn zu fühlen.
Wir pfeifen auf die Kindheit
Kenner der ersten beiden ‚Fable‘-Spiele sollten sich noch gut daran erinnern, die beiden Abenteuer als kleiner Bub und von junger Kindheit an begonnen zu haben. In kleinen Schritten bekam man auf diese Weise die grundlegenden Spielmechaniken beigebracht, während gleichzeitig für einen sanften Einstieg in die Geschichte des Spiels gesorgt wurde. In ‚Fable 3‘ ändert sich dies. Euer Held ist erwachsen und blickt bereits auf eine außergewöhnliche Lebenszeit zurück, handelt es sich bei ihm doch um den Königssohn von Albion. Leider erweist sich das Prinzenleben weniger entspannt und glücklich, als man es hätte vermuten können, da der große Bruder des Helden nach dem Tod des Königs die Krone übernommen hat und seither sein Bestes gibt, Albion zu tyrannisieren und sein Volk zu unterdrücken. Längst ist das unter Hunger und hohen Steuern leidende Volk nicht mehr gewillt, sein Elend ohne Gegenwehr länger hin zu nehmen. Proteste und Revolten erstickt der König mit einer ganzen Armee im Rücken jedoch im Keim. Folglich ist es an euch, der Schreckensherrschaft ein Ende zu bereiten.

Die Hintergrundgeschichte von ‚Fable 3‘ nimmt im Vergleich zu den beiden Vorgängern eine deutlich wichtigere Position ein (die Ausnahme macht der recht lahme Spieleinstieg, der nicht den Charme der beiden Vorgänger erreicht). Abgesehen von kleineren Nebenquests, folgt ihr einem in der Regel linearen Handlungsverlauf, der in regelmäßigen Abständen Entscheidungsmöglichkeiten gibt, die den weiteren Spielablauf verändern. Mehr als A oder B-Entscheidungen dürfen zwar nicht erwartet werden, immerhin fällt die Wahl meist jedoch alles andere als leicht. Wer will schon gerne über zwei Hinrichtungen entscheiden, bei der auf der einen Seite die Geliebte zur Wahl steht, und auf der anderen Seite das Volk, das euch bei eurer Revolution gegen euren Bruder unterstützen soll.

25.10.2010 : Michael Keultjes