Test: Blitz: The League II

Der amerikanische Footballsport dürfte bei Zockergehirnen sofort mit EAs Madden-Serie in Verbindung gebracht werden, die Jahr für Jahr eine beinah perfekte Simulation auf den Markt werfen. Dass es aber auch anders geht, bewies Midway mit Blitz: The League. Wer hier versucht sauber zu spielen, wird gnadenlos untergehen. Denn in dieser brutal in Szene gesetzten Arcade-Alternative steht unfaires Spielen im Vordergrund. Nun steht der zweite Teil zur Haudrauf-Action im Laden und verspricht noch brutalere Manöver. Ob Blitz: The League 2 überzeugen kann oder man sich doch wieder die friedlicheren Madden-Arenen auf den Bildschirm wünscht, klären wir in unserem Review.
Hau weg die Taktik, stopf rein die Action
Neulinge werden sich an der anspruchsvollen Madden-Serie sicher die Zähne ausgebissen haben. Anders als EAs Simulations-Pendant gestaltet sich der Einstieg bei Blitz: The League 2 freundlicher; wer also sofort in ein schnelles Spiel einsteigen will, ohne erst seitenlange Spielregen studieren zu müssen, ist hier genau an der richtigen Adresse. Den Vorgänger sollte man kennen, man muss ihn aber nicht gespielt haben. Für absolute Anfänger sei gesagt: Die Blitz-Liga gestaltet sich ungefähr wie die NFL.

Anstatt einer realen Mannschaft bekommt ihr es mit einem fiktiven Profi-Football-Verband zu tun, der nichts vom sauberen Spiel hält. Dem Gegner in die Weichteile zu treten oder einige Rippen zu brechen steht hier an der Tagesordnung. Wer sich davor fürchtet, hat auf dem Rasen nichts verloren. Wie schon gesagt hält das Spiel nicht viel von Fairness, stattdessen entpuppt sich der Titel als perverse und äußerst brutale Version des amerikanischen Nationalsports, was nicht jedermanns Sache sein dürfte.

Das brutale Arcade-Gameplay hat natürlich Folgen: Das Reglement wurde drastisch gekürzt, deswegen könnt ihr euch auch harten Körperkontakt, beinharte Checks und unfaire Aktionen leisten. Ausschlüsse oder anderweitige Strafen kommen somit nur sehr selten vor. Blutigen Anfängern kommt die sehr intuitive und entschlackte Tastenbelegung zu Gute. Zudem ist auch ein umfangreiches Tutorial mit von der Partie, welches euch im Gegensatz zu Madden NFL auf dem Rasen nicht im Regen stehen lässt. Trotzdem sind Englischkenntnisse bitter von Nöten, da auch hier auf eine Lokaisierung verzichtet wurde - unverständlich!

Um als Sieger vom Spielfeld zu traben, müsst ihr eure Clash-Leiste im Auge behalten. Diese wird durch gelaufene Yards, Touchdowns und besonders harte Hits gefüllt. Damit könnt ihr in Windeseile ein verloren geglaubtes Spiel noch gewinnen oder den entscheidenden Pass des Gegners verhindern. In der Offensive greift ihr somit kurzerhand zur Zeitlupenfunktion und werft zielgenaue Pässe zu euren Mitspielern, während ihr in der Defensive zu hinterlistigen Tackles ansetzt und eure Kontrahenten aus den Sportschuhen schubst.

21.11.2008 : Mirco Ruppelt