Test: UEFA Champions League 2006-2007

„Alle Jahr wieder", so lautet eigentlich die Devise von Electronic Arts. Bevor es aber im Herbst wieder mit sämtlichen Bundesliga-Mannschaften und Teams aus ganz Europa und allen anderen Kontinenten auf das Spielfeld geht, schiebt der Publisher eine Simulation zur aktuellen Champions League Saison ein. Für viele sicher etwas verfrüht, fiebert man doch schließlich Fifa 08 entgegen, wartet UEFA Champions League 2006-2007 mit leicht optimierter Fifa 07 Game- und Grafik-Engine auf. Ob das Fußballspiel trotzdem den Kauf rechtfertigt, haben wir für euch in unserem fangfrischen Review einmal genauer untersucht.
Verstecktes Lizenzbundle
Die für die FIFA-Serie selbstredenden Lizenzen waren in der Vergangenheit der große Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz aus dem Hause Konami. Natürlich sind auch Anno 2007 sämtliche Transferdaten der aktuellen Saison inbegriffen. So kicken sämtliche Profis von Real Madrid, dem FC Bayern München oder auch Chelsea London in ihren Originaltrikots. Leider wurde sich diese Grundlage nicht sehr großzügig zunutze gemacht, da im Spiel lediglich die Top-Ligen aus fünf Ländern und 22 lizenzierte Stadien anzutreffen sind – Champions League Verhältnisse eben. Zum Vergleich: Die Xbox 360 Variante von FIFA 07 bot fast den selben Umfang. Hier kickte man mit Vereinen aus sechs Ligen und musste sich ebenfalls mit 22 Bauwerken zufriedengeben.

Nichtsdestotrotz erweist sich in der neuen Fußball-Simulation als mittelmäßiges Umfangsbrett der Herausforderungs-Modus, welcher schon in den letzten beiden 360-Ablegern der Serie Einzug fand. Für UEFA Champions League 2006-2007 wurde dieser Modus aber komplett runderneuert und den historischen Ereignissen der Königsklasse angepasst. Ob das Finale aus dem Jahr 1999, in dem Manchester United nach einem 0:1 Rückstand gegen FC Bayern München den Spieß innerhalb weniger Sekunden in der 90. Minute umdrehte oder das Nachspielen eines der großzügig gesäten Finalspiele von Real Madrid – ihr versucht in über 400 Aufgaben, unterteilt in Final-, Qualifikations- und Gruppenspielen, die historischen Ereignisse zu verändern. Ein wenig schmerzlich fiel uns dabei auf, dass man Spiele der historisch älteren Partien mit den aktuellen Vereinsdaten angeht und nicht mit Fußball-Urgesteinen wie Breitner, Pele, Beckenbauer & Co. Ansonsten wird man für mehrere Spielstunden bestens unterhalten, obgleich die späteren Partien wahrlich kein Zuckerschlecken mehr sind. Wem das alles zu kompliziert ist, der versucht sich mit einem Top-Team im namensgebenden Champions League Modus, in dem ihr walweise mit der realen Gruppenaufteilung an den Start geht oder nach eurem Belieben individuelle Gruppen zusammenschustert.

28.03.2007 : Patrick Schröder