Epic Games: "Der aggressivste Schritt jemals von Microsoft!" Epic Games CEO fordert zum Kampf gegen Microsofts UWP auf

Der CEO von Epic Games Tim Sweeney veröffentlichte heute einen Beitrag bei der britischen Zeitung The Guardian, welcher nicht nur für viel Aufsehen sorgte, sondern auch einen Aufruf gegen Microsofts aktuelle Pläne mit der Universal Windows Plattform (UWP) darstellt. So sieht er die Plattform innerhalb des Windows 10 Betriebssystems zu sehr eingeschlossen und als einen Versuch des Redmonder Konzerns den Vertrieb von Apps zu monopolisieren.

"Meiner Ansicht nach ist dies der aggressivste Schritt, den Microsoft jemals gemacht hat. Während das Unternehmen früher für Verstöße gegen das Kartellrecht verurteilt wurde, beschränkten sich die unrechtmäßigen Aktionen auf Auseinandersetzungen mit speziellen Konkurrenten oder auf Verträge mit bestimmten PC-Herstellern," beschreibt Sweeney. "Das hier ist anders. Nun geht Microsoft gegen die gesamte PC-Branche vor, einschließlich Verbrauchern (und besonders Gamer), Software-Entwickler wie Epic Games, Publisher wie EA und Activision und Distributoren wie Valve oder Good Old Games."

Angeblich sind neue Windows-Features auf die UWP eingegrenzt und wird für Entwickler ausschließlich nutzbar, wenn die Kontrolle durch Microsoft und das System der UWP erlaubt wird. Deshalb setzt Sweeney seine verärgerten Äußerungen weiter mit: "Sie schränken die Freiheit der Nutzer zur Installation vollständiger PC-Software ein und untergraben das Recht von Entwicklern und Publishern, eine direkte Beziehung zu ihren Kunden aufrechtzuerhalten." Er richtet sich dabei nicht grundsätzlich gegen einen eigenen App Store mit eigenen oder ausgesuchten Inhalten, aber Microsofts aktuelles System bevorzugt in seiner aktuellen Form den eigenen Vertrieb und benachteiligt alle Aussenstehenden, wie Entwickler, Publisher oder auch das Angebot selber.

So fordert Sweeney ganz klar die Öffnung der UWP, damit Entwicklern und Nutzern auch alle bisherigen Möglichkeiten bleiben. Er wirft Microsoft absichtliche Hürden vor, wie es bereits damals mit dem Internet Explorer der Fall, um die Konkurrenz mit unlauteren Mitteln auszuschalten, weshalb sein Aufruf klar und deutlich ausfällt: "Sollte Microsoft UWP nicht wie gefordert öffnen, dann kann, sollte, muss und wird UWP auf dem PC aufgrund der Gegenreaktion der Branche sterben." Alle unabhängigen Teilnehmer der Branche, wie Entwickler, Publisher oder auch Distributoren müssen, laut Sweeney, nun eine Entscheidung fällen und Widerstand leisten oder eben die Kontrolle des eigenen Geschäfts inklusive die Beziehung zum Kunden exklusiv an Microsoft abtreten.

Wer sich den originalen Bericht durchlesen möchte, findet ihn unter diesem Link.
04.03.2016 : Marc Schley