Battlefield V: Interessante Infos zu den Kriegsgeschichten des Titels

Ein Teil der Reise von Battlefield V zeichnet sich durch eine noch nie da gewesene Darstellung des Zweiten Weltkriegs aus. Es spielt sich im Rahmen einer Reihe von Episoden für Einzelspieler ab, die die Verantwortlichen Kriegsgeschichten nennen.

Dabei spielst du unerzählte, unerwartete Geschichten voller menschlicher Dramen vor der Kulisse eines weltweiten Konflikts – unmittelbare Erlebnisse, die auf realen Orten und Ereignissen basieren.

Dich erwarten bei den Kriegsgeschichten Momente, wie sie nur Battlefield hat – indem du zum Überleben alle Tools einsetzt, die die Battlefield -Sandbox zu bieten hat, wie Zerstörung, Waffen und Fahrzeuge.


Die Kriegsgeschichten

Jede Kriegsgeschichte führt dich zu einem anderen Teil des Krieges. Folgende Kriegsgeschichten sind am Erscheinungstag bzw. kurz danach verfügbar.

Prolog: Erlebe eine intensive Einführung in die Welt von Battlefield V.

Nordlys: Diese Geschichte spielt im besetzten Norwegen, das seit Kriegsbeginn keinen Frieden mehr kennt, und erzählt von einer jungen Widerstandskämpferin, die bei der Rettung einer der Ihren von einem gefährlichen Plan erfährt. Ihre Geschichte behandelt zum einen ihren Kampf für die Befreiung ihrer Heimat von den deutschen Besatzern und zum anderen den Überlebenskampf ihrer Familie.

Unter keiner Flagge: In dieser Geschichte geht es um Mut, Entschlossenheit und zweite Chancen. Du kämpfst als Billy Bridger, ein Krimineller, der aus einem Gefängnis in London geholt wird, um an der Seite einer Einheit der Special Boat Section seine Verbrechen wiedergutzumachen. Was ihm an Erfahrung fehlt, macht er mit Hartnäckigkeit wett.

Tirailleur: Ein intensiver Infanteriekrieg entbrennt, wenn die senegalesischen Einheiten der französischen Kolonialtruppen für die Befreiung ihres "Heimatlandes" kämpfen, obwohl sie es noch nie gesehen haben.

Der letzte Tiger (erscheint im Dezember): Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs versinkt die deutsche Armee zunehmend im Chaos. Unter dem Kommando eines erfahrenen Offiziers beginnt die Besatzung eines einsamen Tiger-Panzers, die Ideologie infrage zu stellen, die sie an diesem Punkt gebracht hat.
Im Folgenden berichten einige Entwickler, was du von den Kriegsgeschichten erwarten kannst.

Die Erkundung des Unerzählten

Eric Holmes, Design Director der Kriegsgeschichten, berichtet, dass DICE für Battlefield V ein Einzelspieler-Abenteuer erstellen wollte, das Neuland betritt und nicht die bekannten Darstellungen des Zweiten Weltkriegs wiederholt. Bei der Besprechung, welche Geschichten das Team erzählen wollte, wurde alles gestrichen, was irgendwie offensichtlich war. Stattdessen sollten die Spieler Ecken des weltweiten Konflikts kennenlernen, die weniger bekannt, aber darum nicht weniger bedeutsam waren.

"Wir haben dann viele Recherchen zu Orten und Fakten angestellt, über die wir noch nichts wussten, und das, was wir herausgefunden haben, hat uns überrascht und fasziniert", sagt Holmes. "Daraufhin haben wir beschlossen, dass unsere Kriegsgeschichten an Schauplätzen spielen sollten, die man noch nie gesehen hat . . . oder sich mit Personen beschäftigen, die man nicht kennt."

Und falls es doch in bekanntes Terrain ging, so Holmes, dann in unbekannte Aspekte davon. In "Unter keiner Flagge" zum Beispiel steht die relativ obskure Special Boat Section im Mittelpunkt und nicht der legendäre Special Air Service, der in der Populärkultur schon häufig behandelt wurde.

Die Motivation für das Team war das gewaltige Ausmaß des Zweiten Weltkriegs, es ging nicht darum, einfach nur um jeden Preis anders zu sein. Die historische Periode sollte laut Holmes mit "anderen Stimmen, anderen Nationalitäten und anderen Abenteuern", die sich mit weniger vertrauten Kämpfen befassen, erzählerisch aufgearbeitet werden.

Diese kaum erkundeten Fronten werden durch die Verbindung von Momenten, die es nur im Battlefield-Gameplay gibt, und großartigen Filmsequenzen zum Leben erweckt. Pelle Hallert, Cinematic Director bei DICE, ließ sich von dem Ansatz des Ungesehenen und Unerzählten bei den Kriegsgeschichten inspirieren und ist der Ansicht, dass die Spieler zwar wegen des Gameplays kommen, aber wegen der Charaktere bleiben werden.

"Wir scheuen auch nicht vor den unangenehmen Themen zurück", sagt er. "Darin sehe ich unsere Stärke: Wir haben den Mut, den Krieg aus Perspektiven zu zeigen, die man eben noch nicht gesehen hat."

Der Einzelspieler in einem Multiplayer-Spiel

Herz und Seele jedes Battlefield-Erlebnisses ist das Gameplay. Du entledigst dich deiner Gegner in einer Sandbox voller Waffen, Fahrzeuge und Zerstörung. In den Kriegsgeschichten erweitert DICE eine lineare Story um ein offenes Gameplay.

"Die Freiheit und der Plan entstehen aus den Überlegungen, wie man ein Problem angeht und löst", erklärt Holmes.

Außerdem fand DICE heraus, dass die Bandbreite der thematisierten Stimmungen, Vorgehensweisen und Stimmen eine Möglichkeit darstellte, Spieler zu motivieren, die verschiedenen Klassen von Battlefield V auszuprobieren, indem die fiktiven Situationen sich auf die Stärken jeweils einzelner Klassen konzentrieren. So ist zum Beispiel Nordlys für die Aufklärer-Klasse besonders gut geeignet. Tirailleur mit einem Versorgungssoldaten zu spielen, ist eine große Hilfe gegen das feindliche Bataillon, mit dem du es dabei zu tun bekommst.

Auf diese subtile Art und Weise können sich Spieler mit der Vielfalt der Hardware im Spiel vertraut machen, bevor sie sich in den Multiplayer stürzen. Und falls sie dabei etwas über einige der unbekannteren Aspekte des Zweiten Weltkriegs lernen, so Holmes, umso besser.

Ein Blick auf das Motion-Capture-Studio der Goodbye Kansas Studios in Uppsala, Schweden, bei der Arbeit an "Unter keiner Flagge". (Foto: Pelle Hallert)

Auch Daniel Berlin, der Design Director von Battlefield V, hatte keine Probleme, in einem hauptsächlich auf Multiplayer ausgelegten Spiel eine Nische für Einzelspieler zu finden.

"Eine der Hauptstärken der Einzelspieler-Inhalte, die für das Gesamtprodukt extrem wichtig ist, besteht darin, dass sie der Motor für den Stil und den Grundton des Spiels sind – und ich glaube, dass alle, die den Prolog von Battlefield 1 gespielt haben, mir darin recht geben würden", sagt Berlin.

Schauspieler Mark Strong spricht den Prolog und den Trailer der Kriegsgeschichten und trägt dazu bei, den Grundton von Battlefield V einzufangen und die verschiedenen Kriegsschauplätze als gemeinsame menschliche Erfahrung zusammenzuführen.

Strong, der sowohl Film- als auch Videospielerfahrung hat, fand vor allem die emotionale Bandbreite der Kriegsgeschichten faszinierend.

"Es wird versucht, im Spieler und Zuschauer eine Emotion zu wecken, die unsere Einstellung zum Krieg an sich hinterfragt: Was macht er mit den Menschen, was bedeutet er? Und das, obwohl durch das Gameplay Elemente wie Spannung, Aufregung und Gefahr einfließen", führt Strong aus.

"[Die Kriegsgeschichten] zeigen auch die Schrecken des Krieges, die Gräuel, die Ruinen und emotionalen Traumata, die er verursacht, aber ebenso die Hoffnung, die letztlich daraus erwächst."

Lektionen aus Battlefield 1

Holmes wäre der Erste, der zugibt, dass das Entwicklerteam mit der Einführung der Kriegsgeschichten in Battlefield 1 ein großes Risiko eingegangen ist, weil zwar alle wussten, was sie erreichen wollten, aber nicht, ob die Spieler es gut finden würden.

"Das Serienformat war ein kreatives Wagnis, weil die Spieler sehr rasch eine Verbindung zu den Charakteren aufbauen mussten, aber es hat sich gelohnt", berichtet er.

Das Format hat den Spielern eine breite emotionale Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg ermöglicht und gleichzeitig vorgeführt, was Battlefield 1 alles kann. Diesen Ansatz hat das Team nun in den nächsten Battlefield-Titel mitgenommen.

"[In Battlefield V] gibt es diesmal ein verstärktes Gefühl der Gefahr und eine intensivere persönliche Bindung", erläutert Holmes. "Ich denke, wir sind jetzt sicherer darin, verschiedene Erlebnisse abzubilden, und können mehr kreative Risiken eingehen."

Ein Beispiel dafür ist die muttersprachliche Sprachausgabe für jede Kriegsgeschichte. Sie werden ausnahmslos in den Sprachen präsentiert, die am jeweiligen Schauplatz gesprochen werden. Die Norweger heizen den Widerstand in Nordlys auf Norwegisch an, die Kolonialtruppen in Tirailleur sprechen Französisch mit Akzent, und bei den britischen Truppen in Unter keiner Flagge ist es natürlich Englisch.

Das Publikum sei heute anspruchsvoller, so Holmes, und aus Serien wie Narcos und Game of Thrones daran gewöhnt, Stimmen mit Akzent zu hören bzw. Fremdsprachen als Untertitel zu lesen.

Der Zweite Weltkrieg aus anderer Perspektive

"Die Kriegsgeschichten . . . stellen den epischen Kriegsereignissen, über die man keine Kontrolle hatte, wenn man dabei war, ein Gefühl von Komplexität und Menschlichkeit gegenüber", sagt Holmes. "Wer sein eigenes Leben führte und vielleicht Träume oder Ambitionen hatte, der musste versuchen, seine Probleme zu lösen. Und den Kriegsgeschichten gelingt diese Darstellung überraschend überzeugend."

Diese Erlebnisse sind ein Weg, den Zweiten Weltkrieg aus der Sicht einfacher Leute in den Kontext des Gesamtkonfliktes zu setzen – natürlich auf Battlefield-Art. Da gibt es keine Superhelden, die den Faschismus mit einem Schuss stürzen und die Welt im Alleingang retten. Stattdessen wird ein intimes Gefühl dafür vermittelt, wie es war, wenn das eigene Leben durch unvorstellbare Situationen komplett auf den Kopf gestellt wurde.
22.10.2018 : Thomas Brüser