F1 2010: Codemasters stellt sich den Vorwürfen

F1 2010 ist mit Sicherheit eines der besten Formel-1 Rennspiele, die bislang erscheinen sind. Dennoch sorgt der Titel aus dem Hause Codemasters nicht nur für Freude, denn wie wir bereits in den letzten Tagen berichteten, scheint der Racer an vielen kleineren und größeren Bugs zu leiden.

Nachdem Codemasters in der vergangenen Woche bereits bekannt gab, dass die Rundenzeiten der CPU-Fahrer im Training und Qualifying nicht erfahren sondern aufgrund bestimmter Vorgaben „generiert“ werden, ging ein Raunen durch die Community. Sollte es wirklich so sein, dass die CPU-Fahrer im Spiel gar keine k.I. besitzen und nur als „fahrende Hindernisse“ auf der Strecke sind?

Der Entwickler hat sich nun erneut zu Wort gemeldet und behauptet, dass die gegnerischen Fahrer sehr wohl über eine künstliche Intelligenz verfügen und diese sehr komplex aufgebaut sei.

„Jede Fahrer-k.I. ist auf eine Reihe verschiedenster Rennsituationen wie beispielsweise das Überholen, das Verteidigen einer Position oder das Windschattenfahren trainiert worden. Darüber hinaus haben wir ein bestimmtes Set an Charakteristiken. Diese Charakteristiken sind für jeden einzelnen Fahrer festgelegt und somit erkennt man auch feine Unterschiede in deren Fahrstil. Einige Fahrer sind besser bei den Starts, andere beim Überholen, wieder andere sind besser im Regen, fahren aggressiver oder sind auf bestimmten Strecken gut und auf anderen weniger gut. Wir haben ebenfalls ein System, das dafür sorgt, dass die Fahrer mal ein gutes und mal ein schlechtes Rennen abliefern. Alle diese Fahrer-Varianten werden mit den verschiedenen Strecken und den unterschiedlichen Fahrzeugen kombiniert.“

Auch zu den Vorwürfen der generierten Zeiten im Training und Qualifying nimmt der Entwickler Stellung. Aufgrund der Möglichkeit, zu einem bestimmten Sektor der Strecke zu springen oder die Zeit in der Box zu beschleunigen, sei es nicht möglich, die Fahrzeuge real auf der Strecke fahren zu lassen.

„Das jump-to-sector-Feature simuliert eine direkte Teleportation zu einem beliebigen Sektor auf der Strecke und die Vorspulfunktion ermöglicht es, die Zeit zu beschleunigen. Letzteres ist dafür verantwortlich, dass wir die k.I. nicht zu 100% auf der Strecke fahren lassen können, da wir nicht in der Lage sind, 24 Fahrzeuge zu simulieren, die mit dem Faktor 30 über die Strecke fahren. Ein Formel 1 Wagen fährt 360 km/h. Mit 30-facher Beschleunigung der Zeit wären das über 10.000 Stundenkilometer. So etwas kann nicht mit der benötigten Genauigkeit simuliert werden.“

Stattdessen kommt hier laut Codemasters ein System zum Tragen, das an eine Fußballmanager-Simulation erinnert. Dort werden alle wichtigen Faktoren wie das Auto, der Fahrer, Wetter, Reifen, Motor, Streckenbeschaffenheit, Verkehr auf der Strecke und mehr dazu benutzt, eine entsprechende Zeit zu generieren. Die daraus resultierenden Zeiten beruhen auf eine große Anzahl festgelegter Parameter und Faktoren und sind nicht wahllos generiert.

Im Rennen selbst sollen jedoch keine der oben genannten Methoden greifen. Hier soll es so sein, dass nichts anderes als die fahrende k.I. das Rennen bestimmt.

Weitere Informationen zum kommenden Patch nannte man nicht, er sei lediglich „in der Entwicklung“, so hieß es.
04.10.2010 : Matthias Brems