Star Wars: Battlefront: Die Planeten von Star Wars Battlefront: Nachbildung von Tatooine

Auch einige Wochen nach dem offiziellen Release von Star Wars: Battlefront versorgen euch die Entwickler mit neuen Hintergrundinformationen zum Spiel. Nun hat man einen überaus interessanten Bericht über die Nachbildung von dem Planeten Tatooine veröffentlicht. Vor welche Herausforderungen die Jungs von DICE bei diesem Vorhaben gestellt wurden, könnt ihr im nachfolgenden Text in Erfahrung bringen:


"Wenn ein Star Wars-Fan beliebigen Alters das Wort Tatooine hört, denkt er wahrscheinlich als Erstes an den jungen Luke Skywalker, wie er den doppelten Sonnenuntergang seines Heimatplaneten betrachtet – ein berühmtes Bild und natürlich auch unverzichtbar für Star Wars™ Battlefront™. Aber Tatooine hat noch viel mehr zu bieten als Sand und Sonnen.

Nach mehreren Reisen zu den originalen Drehorten wie dem gnadenlosen Death Valley in Kalifornien kehrte das DICE-Team mit Tausenden von Bildern und Eindrücken zurück, bereit, den Planeten für Star Wars Battlefront digital nachzubilden. Wir haben Senior Environment Artist John Troive, der dafür verantwortlich ist, einige Fragen dazu gestellt.

Ist es für einen Künstler nicht eine Herausforderung, einen Wüstenschauplatz interessant zu gestalten?

Diese Frage stellt man mir sehr häufig. Viele meinen, in der Wüste gebe es nicht viel außer Sand, aber für mich war die Arbeit mit dieser Umgebung und im Speziellen mit Tatooine ein regelrechtes Vergnügen. Es gibt in der Wüste zahlreiche interessante geologische Aspekte, und sowohl im realen Death Valley als auch in den originalen Star Wars-Filmen kann man einiges von dieser Vielfalt bewundern. Ob glühende Salzebenen oder überhängende Täler, die Anzahl an Formen und Farben ist immens. Ich wollte die Landschaften von Tatooine, die wir in den Filmen sehen, originalgetreu nachbilden und einige Elemente davon erweitern.

Jeder Schauplatz auf Tatooine hat ein eigenes visuelles Flair, basierend auf unseren umfassenden Erkundungsreisen. In einigen Leveln ist der Spieler von großen roten Felswänden umgeben, in anderen von grenzenlosen Wanderdünen. Natürlich gibt es auch das Ödland, wie es in klassischen Aufnahmen aus Star Wars: Episode IV: Eine neue Hoffnung™ und auf dem Weg zu Jabbas Palast in Star Wars: Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter™vorkommt.


Welche Erfahrungen bei deinen Reisen haben es bis ins Spiel geschafft?

Als wir an den fantastischen Originaldrehorten waren, haben uns die Atmosphäre und die Landschaft förmlich erschlagen. Diese majestätischen Felsformationen, das Sonnenlicht, das sich auf den Oberflächen bricht – wir waren plötzlich selbst alle auf Tatooine. Den Detailreichtum der Wüste dann auch abzubilden, war praktisch ein innerer Zwang.

Das Gefühl, sich in einer glühend heißen Wüste zu befinden, soll sich auch auf den Spieler übertragen, wenn er diese digitale Landschaft betritt. Das intensive Flirren der Hitze, die Fauna der Wüste, von Sand bedeckte Ausrüstung – das haben wir alles selbst erlebt und dann versucht, für die Spieler nachzubilden.

Wir haben geologische Fachtexte gelesen, um zu verstehen, wie die Landschaft im Death Valley entstanden ist, und haben dabei faszinierende Dinge gelernt, wie zum Beispiel, warum bestimmte Bereiche wie die Artist’s Palette im Death Valley so intensive Farben aufweisen. Dadurch konnten wir den Sand natürlich einfärben, realistische Erosionslinien erstellen, überzeugende Geländeschichten anlegen und geologische Elemente sinnvoll verteilen.

Welche Aspekte von Tatooine sind so im Gedächtnis verankert, dass sie einfach im Spiel vorkommen müssen?

Zunächst natürlich die beiden Sonnen. Es war harte Arbeit, die dadurch gegebenen Lichtverhältnisse richtig hinzukriegen – eine natürliche Beleuchtung durch zwei Quellen ist nämlich ziemlich knifflig. Außerdem haben wir die klassischen "Sehenswürdigkeiten" von Tatooine: eine Sarlacc-Grube, Skelette von Krayt-Drachen, eine Segelbarke, einen Jawa-Sandkriecher und eine Rettungskapsel wie die, mit der R2-D2 und C-3PO in der Wüste gelandet sind. Solche Dinge sind überall auf Tatooine verteilt und verstärken den Eindruck, mitten in der Star Wars-Welt zu sein.

Gibt es auf den Tatooine-Karten etwas, worauf du besonders stolz bist?

Wir haben auf jeder unserer Karten einen besonders majestätischen Eindruck von unseren Reisen eingebaut. Beim Durchqueren der endlosen Dünen war es zum Beispiel oft unerträglich windig, und dieser Wind floss organisch und irgendwie lebendig über den Sand. Wir haben versucht, das realistisch nachzubilden, damit die Spieler wirklich das Gefühl haben, sich vor Ort zu befinden.

Ein weiterer Eindruck, den wir den Spielern vermitteln wollten, waren die unfassbaren Talpanoramen, die wir bei unserem Weg durch die Wüste erleben durften. Wir haben einige Karten an erhöhten Stellen mit wunderbaren Ausblicken platziert und konnten somit auch den Eindruck der enormen Weite in die Landschaft integrieren. Insgesamt bin ich auch sehr zufrieden mit der Farbpalette und -intensität unserer Interpretation von Tatooine, die über eine Standardwüste mit Sand und Sonne weit hinausgehen."
14.12.2015 : Thomas Brüser