Test: Project Zero 2: Crimson Butterfly

Konsolen scheinen eine bevorzugte Plattform für Horrorspiele aller Art zu sein. Neben mittlerweile legendären Titeln wie „Silent Hill“, „Resident Evil“ und Co., finden sich in jüngster Zeit auch jüngere Projekte wieder. So unter anderem „Project Zero“.

Knapp anderthalb Jahre nach dem ersten Teil, bringt Tecmo nun einen Nachfolger des skurrilen Spuk-Horror-Action-Adventures mit dem Untertitel „Crimson Butterfly“ auf den Markt. Nachdem die Meinungen über den Vorgänger ziemlich weit auseinander gingen, will Tecmo die kritischen Stimmen zum Schweigen bringen und beweisen, dass es auch einen Horror jenseits von „Silent Hill“ und „Resident Evil“ gibt. Hoffen wir mal, dass sie den Begriff „Horror“ nicht falsch verstanden haben...
Die Japaner und ihr Stil – eine Abhandlung in 5 Abschnitten
Wie ihr bereits im Intro erfahrt, übernehmt ihr die Rolle der jungen Zwillinge Mio und Mayu. Auf einem ihrer nächtlichen Ausflüge streifen sie ziellos durch die Gegend. Statt wie alle Mädchen in ihrem Alter daheim zu bleiben, hat sie irgendetwas in das mysteriöse „Dorf der Götter“ verschlagen. Dass dieser Ort nicht unbedingt zu einem Picknick oder Campingaufenthalt einlädt, dürfte schon bald nicht nur denjenigen Einleuchten, die sich mit Teil Eins vertraut gemacht haben. Denn im „Dorf der Götter“ wohnen nicht Zeus, Herkules und die schöne Aphrodite, sondern jede Menge Unheil bringendes und mehr oder weniger halbtotes Volk. Dies trachtet euch natürlich in guter Horrormanier - mal mehr mal weniger - effektvoll nach dem virtuellen Leben. Dabei stellen sich die gut gemeinten Schockeffekt leider nicht immer als besonders gut inszeniert heraus. Einige Geister und Untote spuken zwar direkt vor eurer Nase, wirken aber trotzdem wie gewollt und nicht gekonnt. Daher wird euch wohl eher ein Gähnen entlockt werden als eine dicke Gänsehaut.

Andere Spukgestalten, die mehr mit der unmittelbaren Geschichte zusammenhängen, kommen da schon ein bisschen besser rüber. Zwar nicht ansatzweise so gut wie bei einem „Silent Hill“, aber für einen kleinen Schreck zwischendurch reicht es dann ab und an doch mal. Wer erinnert sich nicht an die blinde Dame aus dem ersten Teil? Allerdings ist es bis zu solchen „Schockelementen“ ein längerer Weg, der euch manchmal qualvoll lang erscheinen dürfte. Zu wenig unterschiedliche Action steht auf dem Programm.

02.02.2005 : Marc Heiland