Test: Far Cry Primal

Wo sind denn alle Waffen hin?
Natürlich kann in der Steinzeit nicht auf wundersame Art eine Kiste mit einer glänzenden AK47 auftauchen. Immerhin gab es damals noch keinerlei Schusswaffen. Also wie werden die Auseinandersetzungen ausgetragen? Für die Ära nachvollziehbar mit Keulen, Speere und Bogen. Auch wenn alle drei Waffenklassen verschiedene Ausführungen bieten, und es mit der Zeit noch weitere Fernwaffen, wie Wurfsplitter oder Bienenbomben gibt, tendiert das Spiel deutlich zum Nahkampf.

Leider sind besonders die Schwünge mit der Keule sehr unpräzise geraten und erscheinen eher als unausgereift. Anstatt gezielt einen Gegner beispielsweise am Kopf zu treffen, rennt man auf diesen zu und wirbelt wie verrückt mit dem Knüppel herum um eventuell den notwendigen Treffer zu erlangen. Auch verzichtet das Spiel gänzlich auf Techniken wie das Blocken oder Ausweichen, wodurch der Nahkampf nur einer brachialen Schlacht gleicht.



Für die Eliminierung aus der Distanz gibt es aber trotz des primitiven Arsenals eine Palette an Möglichkeiten. Mit dem Bogen können lautlos Gegner getötet werden oder man entsendet eines seiner gezähmten Raubtiere los um Unruhe zu stiften. Dabei sind die verschiedenen Fähigkeiten der Bestien zu beachten. Während ein Bär laut und trampelnd alles verwüstet, dafür deutlich mehr Schaden nehmen kann, tritt ein Tiger wesentlich unbemerkter an seine Opfer.

Auch die Eule, die als Augen aus der Luft die Gegend auskundschaften kann, hat Angriffsmöglichkeiten und kann gezielt Gegner ausschalten. So bieten sich einige Varianten, wie beispielsweise Außenposten eingenommen werden können, ohne selber auch nur einen Fuß in die Gegend zu setzen. Also auch ohne die typischen Waffen eines Far Cry, sind die verschiedenen Vorgehensweisen, die bekannt aus der Reihe sind, noch immer vorhanden, nur eben mit anderen Mitteln.

22.02.2016 : Marc Schley