Test: Leo’s Fortune

Für Fans von Mobile Games dürfte Leo's Fortune bereits ein Begriff sein. Immerhin hat das Spiel bereits dort einige Awards abgreifen können und inzwischen dürfen Xbox One-Spieler auch in den Genuss des Titels kommen. Ob Leo sich aber auch auf der großen Konsole behaupten kann und somit ein Kauf berechtigt ist, erklären wir euch in unserem Hands On.
Verzweiflung und Erfolg liegen so dicht aneinander
Leopold, der Protagonist in Leo's Fortune, ist ein kleiner flauschiger Ball, dem sein Schatz entwendet wurde und nun zieht er in die weite Welt um den Übeltäter zu finden. Schon alleine die Vorgeschichte wird durch die Erzählweise aus Leopolds Sicht sehr witzig in Szene gesetzt, besonders mit dessen russischen Akzent. Wenn die Abschnitte der Erzählungen nur kurz sind, hat die Story sogar einen tiefen Kern, den wir hier aber nicht verraten wollen. Wichtiger als die Geschichte in diesem Spiel ist ohnehin das Gameplay.

Im typischen Jump'n'Run Stil versucht man den Helden von einem Level in das Nächste zu bugsieren. Grundsätzlich reicht es auch das Ziel zu erreichen, aber wenn alle Sammelobjekte eingesammelt werden, man ohne zu sterben durchkommt oder in einer vorgegebenen Zeit die Aufgabe erfüllt, gibt es gewisse Belohnungen, die teilweise notwendig werden um weitere Stufen freizuschalten. Mit insgesamt fünf Welten, die jeweils vier Level und ein Bonuslevel haben, ist der freischaltbare Umfang leider recht überschaubar.



Die Steuerung mit dem Controller funktioniert sehr präzise und selbst mit dem Analogstick ist es spielbar, was bei solchen Games eher selten der Fall ist. Auch wenn es nur wenig Level sind und die Steuerung gut funktioniert, ist ein leichtes Durchkommen nicht garantiert. Die Hindernisse im Leveldesign sind besonders in den späten Stufen sehr herausfordernd und verlangen dem Spieler einiges ab. Nicht nur die Geschicklichkeit wird dabei beansprucht, sondern auch der Kopf, da einige leichte bis mittelschwere Rätsel den Weg ab und an blockieren.

Gerade wer alles freischalten will hat durch die bockschweren Herausforderungen, wie ein gewisses Zeitlimit zu unterschreiten, ordentlich was zu tun und auch wenn nur wenig Belohnung bei erfolgreichem Abschließen herausspringt, ist das Gefühl des Erfolges enorm. Man darf halt den Controller nicht zu schnell in die Ecke werfen. Nur schade, dass man den Controller nicht einem Freund entgegen schmeissen kann, denn einen Coop- oder Multiplayer-Modus sucht man vergeblich.



Optisch sind der kleine Leopold und seine Welt eine wahre Augenweide. Alles ist in einem malerischen Comic-Stil gehalten und voll mit liebevollen Details. Durch die hohe Auflösung und gute Performance, trübt unter Umständen nur die eigene spielerische Unfähigkeit auf Dauer den Spielspaß. Wenn man ein wahres Manko, abgesehen vom Umfang, finden will, dann ist es vermutlich beim Ton. Die Musik ist anfangs sehr angenehm wird aber mit der Zeit sehr monoton und auch sonst gibt es nur einige Sprüche die der Held von sich gibt und dessen Sprunggeräusch sowie das Sammeln der Münzen. Also für die Ohren ist Leo's Fortune ganz klar nicht gemacht. Ach so, die Sprachausgabe ist übrigens nur auf englisch, alle Texte aber auf deutsch.

24.09.2015 : Marc Schley