Test: WWE 2K16

Über viele Jahre hinweg brachte der ehemalige Publisher THQ mit der Wrestling-Reihe „WWE“ regelmäßig eine der authentischsten virtuellen Sportadaptionen überhaupt hervor. Nach der Insolvenz des Herausgebers übernahm 2K Games die Prügelreihe, wobei mit WWE 2K16 der inzwischen dritte WWE-Ableger des amerikanischen Publishers veröffentlicht wurde. Nachdem WWE 2K15 im vergangenen Jahr auf beinahe ganzer Linie enttäuschte, soll der neueste Teil der Reihe nun alles besser machen. Vorhaben geglückt? Erfahrt es in unserem Test!
Mehr Simulation: Dynamischere und taktischere Matches
Häufig sind es kleine Änderungen, die die größten Unterschiede machen, so auch bei WWE 2K16. War der Einsatz der so genannten „Reversals“ noch uneingeschränkt möglich und damit jederzeit einsetzbar, stehen den Akteuren im neuen Teil nur noch eine begrenzte Anzahl an Konteraktionen zur Verfügung. Das führt zu dynamischeren und gleichzeitig auch taktischeren Auseinandersetzungen. Wer Reversals unbedacht einsetzt und den richtigen Zeitpunkt verpasst, kommt schneller in Schwulitäten, als ihm lieb ist. Wer dagegen den perfekten Moment abpasst und sich seine Reversals für den alles entscheidenden Finisher aufspart, profitiert immens von der neuen Kontermechanik.



Ebenfalls überarbeitet wurde das Pinfall-System. Mit zunehmendem im Match erlittenen Schaden, sinken eure Chancen, euch aus einem „Pin“ zu befreien. Abhilfe schafft die Möglichkeit, einen aufgesparten „Finisher“ dazu zu nutzen, dem Pin zu entkommen. Hier gilt es abermals abzuwägen, wann dies sinnvoll ist und wann überflüssig, was dem Spielablauf eine zusätzliche strategische Note verleiht.

Gut gefallen haben uns die neuen Haltegriffe, die an das aus dem Vorgänger bekannte Kettenwrestling-System erinnern, welches in leicht abgeänderter Form ebenfalls wieder mit an Bord ist. Die Haltegriffe können dazu genutzt werden, Gegner zu erschöpfen und selbst einen kleinen Teil an Ausdauer zurückzugewinnen. Diese ist in WWE 2K16 von enormer Bedeutung. Der Verlauf eines Matches kann sich im Nu um 180° Wenden, wenn ihr euch zu stark auspowert, obwohl ihr den Kampf bis zu diesem Zeitpunkt überlegen bestimmt haben mögt. Die vielen kleinen Änderungen lenken den spielerischen Fokus in WWE 2K16 damit spürbar in Richtung Simulation. Auch wenn längst nicht alles Gold ist was glänzt, die Steuerung beispielsweise hin und wieder hakt und Wrestler nicht das tun, was ihr von ihnen wollt, macht 2K im Bereich Spielmechanik deutlich mehr richtig, als noch im Vorgänger.

10.11.2015 : Michael Keultjes