Test: Assassin's Creed Syndicate

Ein jährlicher Ableger der berühmt berüchtigten Assassin’s Creed Serie ist mittlerweile fast so sicher, wie das Amen in der Kirche. Doch nach dem Katastrophenstart von Unity im vergangenen Jahr, hoffte der ein oder andere Fan der Serie durchaus auf eine Pause. Die Entwickler von Ubisoft gingen jedoch offensiv mit der Sache um, denn der Stachel des völlig verbugten Vorgängers saß tief. Also kündigte man bereits zu früher Zeit des Jahres mit Syndicate den potentiellen Nachfolger an. Dass der Titel seit der Ankündigung unter besonderer Beobachtung steht, versteht sich von selbst. Also steckte man viel Zeit in den neusten Ableger der Assassinen und will nun die Fans wieder versöhnen. Ob dies mit Assassin’s Creed Syndicate letztendlich gelungen ist oder der Serie endgültig die Luft ausgeht, erfahrt ihr hier in unserem FRONT Test.
London is calling!
London. Wir schreiben das Jahr 1868. Die Industrielle Revolution ist in vollem Gange und weltweit wollen Menschen ein Teil des Aufschwungs sein. Der dominierende Kapitalismus jedoch zeigt schnell seine hässliche Seite. Während sich die Unternehmer die Taschen vollstopfen, muss der normale Arbeiter für einen Hungerlohn und bei schlechten Bedingungen den Großteil des Tages schuften. Selbst Kinder bleiben davon nicht verschont. Zusätzlich reagiert in London eine immer mächtiger werdende Gang. Diese arbeitet im Namen von Crawford Starrik, welcher in Syndicate also euer größter Feind ist. Es wird also endlich Zeit einzugreifen!

Genau an dieser Stelle setzt der neuste Ableger der erfolgreichen Serie ein. Doch dieses Mal seid ihr nicht alleine unterwegs, sondern spielt mit Jacob und Evie Frye erstmals ein Geschwisterduo. Klingt erfrischend und ist es in der Tat auch, denn beide sind auf verschiedene Herangehensweisen getrimmt und sorgen so für gelegentliche Abwechslung in den Missionen. Während Jacob eher der harte und direkte Hund ist, nutzt Evie lieber die leise und heimliche Art, um die Gegner zu besiegen.

Die Story an sich ist, der Serie entsprechend, ein Mix aus eigener Handlung und historischen Ereignissen, mit zeitlich super angepasstem Setting. Hier spielt Ubisoft seine bekannten Stärken wieder aus. Ob Big Ben, London Tower oder die bekannte Underground Station Camden Town… wer sich ein wenig für London interessiert oder sogar schon einmal da war, wird schnell funkelnde Augen bekommen. Insgesamt bekommt der Spieler also eine durchaus filmreife Inszenierung der Industriellen Revolution zu Gesicht. All zu großen Tiefgang in der Story sollte man allerdings nicht erwarten. Eine simple, aber runde Sache eben.



Wir persönlich haben dadurch aber schnell festgestellt, das Syndicate vom Ablauf her logischer aufgebaut ist, als vergangene Teile. Der Ein oder Andere wird sich hier vielleicht Teil 2 zurücksehnen, jedoch empfanden wir den Titel zu keiner Zeit anstrengend oder haben nicht verstanden, warum gewisse Handlungsabläufe nun so verlaufen. Und wenn doch haben wir diese vor lauter Spielspaß wohl nicht wahr genommen. Hier werden sich die Meinungen wohl gewohnt unterschiedlich gestalten.

Zusätzlich bekommen Nebenmissionen und Bonusaufträge mehr Sinn und Gewichtung, denn hier holt ihr euch neben Charakterverbesserungen, nützlichen Informationen und Geld für Waffenupgrades auch zusätzliche Mitstreiter, die euch im Kampf gegen das Böse entscheidend unterstützen. Hier warten teils auch wieder bekannte Persönlichkeiten, vor allem für historisch interessierte Spieler.

Negativ und vor allem extremst aufgesetzt empfanden wir zudem die Abstergo-Missionen. Sie reißen einen nur aus dem schön inszenierten London heraus und bieten absolut keinen Mehrwert. Scheinbar hat selbst Ubisoft dies gemerkt und hat den Anteil zum Glück auf ein Minimum reduziert.

22.10.2015 : Sascha Sommer