Hands On: Tom Clancy's Rainbow Six: Siege

Endlich kommt mit Rainbow Six: Siege ein richtiger Taktik-Shooter, von denen es in den vergangenen Jahren einfach zu wenige gab. Aber nur weil das Genre definiert ist, bedeutet es nicht, dass alles perfekt wird. Warum wir uns noch nicht sicher sind, ob der Titel so gut funktionieren wird, wie es die Entwickler beabsichtigen, erzählen wir euch in unserem Hands On.
Fünf gegen Fünf und doch nicht fair?
Vom Gameplay zeigt Rainbow Six: Siege bisher noch nicht viel Abwechslung. Grundsätzlich gilt es in 5 vs. 5 Matches entweder als Antiterroreinheit oder als Terroristen die Gegner zu eliminieren, bzw. die Geiseln zu retten. Die Variation entsteht vielmehr durch verschiedene Klassen, welche vor dem Rundenstart ausgewählt werden können, und eine richtige Kombination im Squad will erst einmal gefunden werden. Auch die Vorbereitungsphasen gestalten sich für beide Seiten sehr unterschiedlich.

So nutzt jeder Spieler der Antiterroreinheit zunächst Drohnen um die Map auszukundschaften und möglichst schnell die Position der Gegner und Geiseln zu lokalisieren. Die Terroristen suchen derweil alle Schwachpunkte ab, um diese mit gewissen Gadgets zu verstärken. Sobald die Jagd beginnt, hat eine Regel die Oberhand über Sieg oder Niederlage: Wer zuerst den Gegner entdeckt hat den Schusswechsel schon fast gewonnen, da nur wenige Treffer zum Tod führen. Respawns gibt es innerhalb der Runde keine. Deshalb macht sich eine Sorge des Balancings breit, welches besonders während unserer Anspielsession auf der gamescom auffällig wurde.

Die Terroristen verstecken sich konstant hinter verbarrikadierten Türen und müssen nur auf Bewegung warten. Die Räume können fast komplett versiegelt werden und zwingen die Einsatztruppen der Gegner sich mit dem Durchbrechen von Wänden oder Türen bemerkbar zu machen. Kaum ist das geschehen, haben die Verteidiger schnell die Oberhand. Da sich unsere Teams untereinander nicht kannten und nur wenig Kommunikation entstand, war es umso schwieriger einen erfolgreichen Angriff durchzuführen. Bei der Verteidigung hingegen sind Absprachen zwar hilfreich aber vom Gefühl her nicht so essentiell.



Schlimmer als bei unserem Versuch wird es vermutlich bei Online-Matches werden, sofern man nicht mit einer Truppe von Freunden spielt. Einzelgänger haben keinerlei Chance und sterben wie die Lemminge. Die Antiterroreinheit beispielsweise, muss sich sogar einig sein, wer in der Vorbereitungsphase welchen Abschnitt überprüft. Denn in der kurzen Zeit sollte möglichst effektiv und schnell ein großer Bereich abgedeckt werden oder man rennt quasi blind in die gesicherte Festung. Bleibt abzuwarten, wie dieses Element für die zufälligen Online-Matches geregelt wird.

Grafisch hat sich übrigens im Vergleich zu der Alpha einiges getan. Als Demo gab es ein mehrstöckiges Fabrikgebäude, das speziell bessere Texturen als die Flugzeug-Map aus der Alpha aufweisen konnte. Auch Effekte wie Schüsse, Flashbangs oder Granaten sind eindrucksvoller in Szene gesetzt. Natürlich ist das volle Potential von perfekter Grafik noch nicht erreicht, aber es bewegt sich zu einem ansehnlichen Titel. Ruckler, Kantenflimmern oder ähnliche Performanceprobleme sind während der Demo nicht aufgefallen. Man sollte jedoch beachten, dass wir eine PC-Version angespielt haben und es auf der Konsole wieder ganz anders sein kann.

10.08.2015 : Marc Schley