Test: PES 2015 - Pro Evolution Soccer

In den vergangen Jahren haben sich Fußballfans daran gewöhnt, dass die Hersteller der beiden bekanntesten Fußballsimulationen FIFA und PES ihre Spiele fast zeitgleich gegen Ende September und Anfang Oktober auf den Markt bringen. In diesem Jahr wirft Konami PES 2015 zwei Monate nach dem Erscheinen von EAs FIFA 15 auf den Markt, was den einen oder anderen dazu bewegt haben könnte, mit dem Kauf eines neuen Fußball-Titels zu warten. Unser Test hilft euch nun bei der Entscheidung, welches der beiden Spiele es nun werden soll.
Vergessene Gefühle
Pro Evolution Soccer 2015 ist der erste Teil der Reihe, der für die beiden NextGen-Konsolen erscheint. Wir hatten die Möglichkeit, die Xbox One-Fassung des Titels unter die Lupe zu nehmen, wobei keine inhaltlichen Unterschiede zwischen den Versionen vorliegen sollen. Das hätte uns auch überrascht, denn in Sachen Spielmodi hat sich bei PES 2015 im Vergleich zum Vorgänger nur wenig getan. Nach wie vor können wir Freundschaftsspiele bestreiten, an Turnieren wie der Champions und Euro League teilnehmen oder in der Meisterliga ein Team aufbauen und zu diversen Titeln führen. Wie in den Jahren zuvor verfügt auch PES 2015 dabei nur eine begrenzte Auswahl an Lizenzen. So dürft ihr euch zwar über die offizielle Champions League mit entsprechenden Logos und zugehöriger Musik freuen. Allerdings fehlen einige Teams, wie bspw. Borussia Dortmund. Bayern, Schalke und Leverkusen sind wiederum mit an Bord.



Der Meisterliga-Modus leidet weiterhin an Ideenarmut und einer unter dem Strich genauso trockenen Umsetzung, die der Karrieremodus in FIFA 15. Als Team-Manager hat man zwar einige Optionen sich um Scouting, Training und Finanzen zu kümmern, das geschieht jedoch alles über leblose Menüs. Immerhin sind diese im Vergleich zum Vorgänger deutlich moderner gestaltet. Zugegeben, die Kacheloptik erinnert stark an die Konkurrenz von Electronic Arts. Die ist in dieser Beziehung aber auch kein ganz so schlechtes Vorbild. Unter dem Strich bietet PES 2015 in Sachen Umfang nicht viel mehr und nicht weniger, als es PES 2014 getan hat. Seine größten Stärken zeigt das Spiel in diesem Jahr auf dem Platz. Tatsächlich hat es das Spiel geschafft, fast vergessene Gefühle in uns zu wecken. Solche nämlich, die uns die Serie in ihren besten Zeiten vermittelte.

20.11.2014 : Michael Keultjes