Test: Alien: Isolation

Nicht rennen, nicht laut sein, sich nicht zeigen
Das Ziel von Amandas Mission ist relativ einfach: Überleben! Da sie keine Supersoldatin ist und auch sonst über keine Spezialfähigkeiten verfügt, gilt es leise und bedacht vorzugehen, um nicht allzu schnell das Zeitliche zu segnen. Gegen das Alien hat sie im direkten Kampf absolut keine Chance. Ein Flammenwerfer sowie ein paar Feuerwaffen können dem Biest ebenfalls nichts anhaben, sondern sie dienen lediglich dazu es für kurze Zeit abzulenken. Auch gegen menschliche Feinde und die Hilfsroboter hilft nackte Gewalt nicht weiter und oft ist Amanda schon so gut wie tot, wenn das Alien sie gesehen hat.

Diese Übermacht sorgt natürlich dafür, dass der Spieler stets um sein Leben bangt. Taucht das Wesen mit den spitzen Zähnen im Raum auf oder kündigt sich auf dem Bewegungsmelder an, steigt sofort der Herzschlag und es gilt relativ schnell ein passendes Versteck zu suchen. Oft bieten sich Kleiderspinde an, um dem Feind aus dem Weg zu gehen, wirklich sicher ist man dort aber auch nicht. Wer vergisst per Knopfdruck den Atem anzuhalten, wird entdeckt und darf vom letzten Speicherpunkt aus neu anfangen. Diese Möglichkeiten das Spiel zu „saven“ sind relativ großzügig verteilt, mitunter können sie aber auch für Frustmomente sorgen, wenn sie dann doch zu weit entfernt sind.



Wer das volle Alien-Feeling haben will, schaltet die PlayStation-Kamera oder Kinect an. Dadurch werden die Kopfbewegungen ins Spiel übertragen sowie die Geräuschkulisse im Zimmer. Klappert der Mitbewohner also mit einem Kasten Bier durch den Hausflur, gibt das Mikrofon an der Kamera diesen Lärm an das Spiel und letztendlich an das Alien weiter. Wegrennen ist übrigens auch keine gute Idee, da der (das?) Xenomorph die schnellen Schritte hört und mit einem großen Satz Amanda schnell auf den Boden wirft.

Diese Begegnungen sind es, die Alien: Isolation so spannend und nervenaufreibend machen. Leider flacht dieser Horror-Effekt schon nach ungefähr der Hälfte der Spielzeit (circa 15 Stunden) ab und anstatt Schrecken macht sich viel Frust breit.

05.10.2014 : Stefan Grund