Test: Gears of War 4

Mit Gears of War 4 feiert die legende Shooter-Reihe aus dem Hause Microsoft ihr NextGen-Debüt. Ab heute Nacht dürfen sich Käufer der „Ultimate Edition“ ins Abenteuer um den neuen Hauptprotagonisten JD Fenix stürzen. Dank Play-Anywhere-Funktion sowohl auf Xbox One, als auch dem PC. Uns kam das Privileg zuteil, das neue Gears bereits seit einigen Tagen spielen zu dürfen, insbesondere den Singleplayer-Modus. Viel Spaß mit unserem Review!
Kompromisslose Daueraction
Gears of War 4 wäre kein echtes Gears of War hielte es sich zu Beginn mit ausschweifenden Erklärungen und einem behutsamen Spieleinstieg auf. Stattdessen wirft euch der Titel ansatzlos ins Gefecht und lässt sich erst nach und nach Details zu den Geschehnissen um euch herum entlocken. Gerade Serien-Neulingen werden zunächst also mit leichten Orientierungsschwierigkeiten zu kämpfen haben. Dank packender Zwischensequenzen, würziger Dialoge & vieler cooler Sprüche nimmt man die vermeintlichen Startschwierigkeiten jedoch gerne in Kauf.

Das Abenteuer setzt 25 Jahre nach den Geschehnissen aus Gears of War 3 an, wobei die Menschen nach dem Ende des Krieges wieder damit begonnen haben, den Planeten Sera zu besiedeln und ein geregeltes Leben zu führen. Der Frieden hält nicht lange an, monströse Geschöpfe überfallen die Siedler, weil die so genannte „Coalition of Ordered Government“ ihre ganz eigenen Ziele verfolgt kämpfen die drei neuen Hauptprotagonisten JD Fenix, Kaite und Del schon bald an zwei Fronten. Höchste Zeit einen alten Bekannten zur Hilfe zu holen.



Das Wiedersehen mit einem in die Jahre gekommenen Marcus Fenix – dem Helden der ersten drei Gears of War-Teile – lässt nicht lange auf sich warten. Diesmal jedoch bleibt der Kriegsveteran lediglich ein wichtiger Nebendarsteller. Zugegeben: Es dauert ein kurzes Weilchen, bis Sohn JD ähnlichen Charme versprüht, wie es sein Vater in der originalen Trilogie zu pflegen wusste. Doch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit schließt man auch den schlagfertigen Jüngling und seine Begleiter ins Herz.

Die Geschichte der Einzelspielerkampagne hält euch für 8-10 Stunden bei bester Laune, ist furios inszeniert und hebt sich dank vieler szenischer Highlights, wie einer an die Schlacht um Helms Klamm erinnernden Sequenz aus Herr der Ringe, aus dem Shooter-Einheitsbrei ab. Erwartet kein erzählerisches Meisterwerk mit tieferem Sinn. Gears of War 4 ist und bleibt ein kompromissloser Action-Titel, der euch unter dauerhaften Adrenalinfluss setzt und keine Zeit mit ruhigen oder gar nachdenklichen Momenten verschwendet, stattdessen auf markigen Humor setzt. Doch genau das erwartet man eben von solch einem Titel.

06.10.2016 : Michael Keultjes